„It’s so good“ – Dashboard Confessional unplugged im Roten Salon

Manchmal ist es gar nicht so einfach, wenn man in Berlin wohnt, zum Beispiel wenn zwei Bands, die man gut findet zur gleichen Zeit in der Stadt spielen. Das sind Luxusprobleme, ich weiß. Ich habe mich für die Band entschieden, die ich vorher weniger kannte und  bei der das Interesse überwogen hat – Dashboard Confessional. Habe ich das bereut? Nein, definitiv nicht. Das Konzert war sehr gut.

Dashboard_liveEs war eines der wenigen Konzerte, die ich bisher erlebt habe, wo es keine Vorband gab.  Der Rote Salon ist ein sehr kleiner Club und das Konzert war schon Wochen vorher ausverkauft. Chris Carrabba und John Lefler, zwei der vier Mitglieder von Dashboard Confessional, bahnten sich den Weg zur Bühne einmal von hinten nach vorne durch das Publikum, um die Treppenstufen zur Bühne zu erklimmen. Während John Lefler zunächst am Piano Platz nahm,hängte sich Chris Carrabba seine Gitarre um. Während des Konzertes wechselten beide ihre Instrumente. Carrabba saß zwischendurch auch hinter dem Piano, Lefler spielte dann seine eigene Gitarre. Überwiegend waren beide an ihren Gitarren zugange.

Beide wurden mit großem Applaus und Jubel vom Publikum begrüßt, und spätestens als als fast der gesamt Rote Salon bei den ersten Worten von „The Brilliant Dance“ geschlossen mitsang, war klar: das ist ein Fankonzert. Einige sind extra aus anderen Teilen Deutschlands und sogar Europas angereist. Das letzte Konzert war eben schon ein Weilchen her.

Das gesamte Konzert über hatte Carrabba ein leichtes Lächeln im Gesicht, selbst als er sang – die beiden schienen die Bühne ebenso sehr vermisst zu haben wie das Publikum sie. Und spätestens als Carrabba während eines Songs ein „It’s so good“ in sein Mikrophon nuschelte, ja fast seufzte, müsste auch dem letzten klar gewesen sein, dass da oben jemand seinen Auftritt ordentlich genoß.

Die Ankündigung, die mich auf dieses Konzert aufmerksam gemacht hat, versprach neben Songs vom neuen Album „Alter The Ending“ auch Fan-Favourites. Zwischendrin forderte Carrabba das Publikum auf ihm Songs zuzurufen, die er dann spielen würde. Das Publikum schien das jedoch nicht so ganz mitbekommen zu haben. Es kamen nicht so viele Zurufe, wie ich es erwartet hatte.Dashboard_live2

Es wurden beliebte Songs wie „Screaming Infidelities“, „The Good Fight“ und „Hands Down“ gespielt. Wenn man die Songs vorher nicht zuordnen konnte, dann konnte man Anhand des Publikumschors hören, ob sie neu oder alt waren. Die aktuellen Single „Belle Of The Boulevard“ brachte dann sogar mich zum mitsingen.

Eine Sache ist mir allerdings aufgefallen: manchmal wirkte es, als ob Chris‘ und Johns Stimmen nicht so recht zusammenpassen würden. Lefler hörte sich bei den Backingvocals teilweise etwas ungelenk an, was aber keineswegs an seiner Stimme lag. Mitten im Konzert gab Carrabba nämlich seine Rolle als Leadsänger ab und Lefler durfte einen seiner eigenen Songs singen. „Up My Sleeve“ war ausgesprochen schön. Der Song fühlte sich an wie die warme Umarmung eines geliebten Menschen. Aber eins muss ich (mal wieder) sagen: es war eine Schande, wie laut ein kleiner Teil des Publikums zwischenzeitlich geredet hat – besonders bei Leflers Solo, aber auch in der zweiten Hälfte des Konzertes. Vielleicht waren sie nicht auf ein Akustikkonzert vorbereitet.

Es war insgesamt ein sehr schönes, mitreißendes Konzert und ich bin schon gespannt darauf, wie sie wohl als gesamte Band klingen. „Belle of The Boulevard“ hat gut daran getan, mich zu diesem Konzert zu locken. Wann Dashboard Confessional wiederkommen, steht noch nicht fest, aber dass ich wieder dabei sein werde schon.

Down in a local bar
Out on the boulevard
The sound of an old guitar
Is saving you from sinking


Internet: https://www.dashboardconfessional.com

Myspace: myspace.com/dashboardconfessional

Myspace – John Lefler: https://www.myspace.com/johnlefler