Bart, Gitarre, klare Stimme, lyrische Texte, ein umwerfendes Lachen und eine enorme Anzahl des Wortes „Fuck“ während seiner Live-Auftritte. Wer sich in der Folkszene auskennt, kommt spätestens mit dem letzten Hinweis sofort auf Sam Beam aka Iron and Wine.
Sam Beam kommt mit seinen vier Musikern auf die Bühne des Huxleys und ist vom ersten Moment an präsent. Seine Stimme so klar, so kräftig, so frei. Seine Band spielt mit umgeheuer viel Spaß. Immer wieder wird gelacht, wirft man sich Blicke zu. Das Bühnenbild ist simpel und wunderschön. Über den Musikern schweben Wattewolken, die immer wieder aufleuchten. Wenn man dann bei den sanften Songs so leicht wegträumt, holt einen Sam Beam ganz schnell wieder zurück, indem er laut auflacht und dem Berliner Publikum fast schon vorwirft, man sei ja hier so ruhig und wohlerzogen: „You are so fucking quiet…are you tired?“. In der Tat gibt es während des Gigs auch Momente, in denen die Songs sich etwas ziehen und man sich kurz einen Stuhl zum Hinsetzen wünscht. Aber diese kleinen Durststrecken werden immer wieder wettgemacht, indem Iron and Wine eine gute Mischung Songs präsentiert. Die alten Stücke sind größtenteils neu arrangiert. Das scheint sogar Sam Beam manchmal aus dem Konzept zu bringen und er vergisst den Text. Er lacht und ruft wieder „Fuck man“. Am Ende eines Songs brüllt ein Fan ein beherztes „Fuck you“ in Richtung Bühne. Beam ist begeistert.
So ist der Abend eine fucking wunderschöne Reise durch fucking Folkstories, die von einem der besten und sympathischsten Barden der Szene vorgetragen werden. Und nächstes Mal gibt ́s einen Moshpit. Versprochen, Sam Beam!
Fotos und Text: Yasmin Parvis