Juli war eine der ersten Bands, die mich an die neue Deutsche Musikwelle herangeführt haben. Mit Ausnahme von Rosenstolz, gab es keine deutschsprachige Band an der ich irgendein Interesse gezeigt habe, überhaupt schenkte ich der deutschen Musik wenig Beachtung. Doch dann waren da plötzlich Wir sind Helden, Silbermond oder eben auch Juli. Es war ihr erster Hit „Perfekte Welle“, der mein Interesse weckte und mir aufzeigte, wie schön und vielfältig Musik in der eigenen Landessprache sein kann.
Ihr erstes Album „Es ist Juli“ konnte ich ohne Not und Mühe immer wieder rauf und runter hören, Lieder, die nie langweilig werden, machten es 2004 zum perfekten Debüt-Album. Zwei Jahre später folgte ihr zweites Album „Ein neuer Tag“ und mit dessen Erfolg auch die Bestätigung, dass Juli sich etabliert haben und vor allem sich auch abheben von anderen Bands. Songs wie „Dieses Leben“, „Ein neuer Tag“ oder auch „Zerissen“ zeigen die Bandbreite und das musikalische können dieser tollen Band. Da macht es auch nichts aus, vier Jahre auf ein neues Album zu warten.
Längst sind Juli ein fester Bestandteil unserer Musikbranche, sodass sie so schnell nicht in Vergessenheit geraten. Und dies haben sie zum Schaffen ihres neuen Albums „In Love“ voll ausgenutzt, und es hat sich gelohnt! Das Album ist neu und der Sound irgendwie auch, neu aber nicht immer anders und doch wieder anders und sogleich interessant und schön, wirklich schön, mit ein bisschen von dem Gewohntem, dem was Juli nun mal aus macht. Wer das Album so oft gehört hat wie er den vorangegangen Satz lesen musste, wird verstehen was ich meine. Ich habe es oft gehört, weil ich nicht anders konnte, weil sich viel darin versteckt, an neuen Melodien, Texten und Botschaften. „Süchtig“, „Elektrisches Gefühl“, „Jessica“ oder „Die Sterne fallen“ machen zumindest für mich dieses Album zu etwas Schönem und ganz Besonderen, zu einem neuen Stein, den Juli auf dem hoffentlich noch sehr langen Weg ihres Erfolges gelegt haben.
Gehört von: Lynn Lauterbach