Holländisches Aha-Erlebnis

Als Support von Florence & The Machine hatte es die holländische Band Voicst bei ihrem Auftritt in Berlin nicht leicht. Wegen einer Brandkatastrophe musste sie ihren Soundcheck auf ein Minimum beschränken. Am 31. Oktober dürfen wir sie im Bang Bang Club noch einmal besser klingend erleben. Ein kurzer Bericht über eine Band, die in ihrer Heimat längst kein Geheimtipp mehr ist.

_KAT4080_2008_NIKOND300_1Ich persönlich  freue mich schon sehr auf das Konzert von Voicst im Berliner Bang Bang Club. Ich hoffe nämlich, dass ich dann endlich in den Genuss komme, den Backgroundgesang von Bassist Sven Woodside zu hören.  Als Voicst am 12. Oktober im Berliner Postbahnhof,  als Vorband für Florence & The Machine auftraten, sang er nämlich tapfer weiter, obwohl man keinen Ton von dem hören konnte, was er von sich gab. Aufgrund einer Brandkatastrophe, bei der Florence & The Machine ihr komplettes Equipment eingebüßt hatten (wir berichteten hier), verzögerte sich der Beginn des Konzertes nicht nur um mehr als 1 ½ Stunden, Voicst fiel auch noch die undankbare Aufgabe zu, ihren Soundcheck kurz und knapp vor versammeltem Publikum durchzuführen. Dafür, und trotz des wenig überzeugenden Sounds zeigte sich die Menge den Holländern durchaus gewogen. Kein Wunder, denn Voicst machen Spaß!

Am 18. September ist „A Tale Of Two Devils“ in Deutschland erschienen. Hier ist es quasi das Debutalbum der Band, während sie in ihrer holländischen Heimat bereits 2005 das Album „11-11“ veröffentlichte (das inzwischen auch in Deutschland über iTunes erhältlich ist). Finanziert haben die drei Köpfe der Band, Tjeerd Bomhof, Sven Woodside und Joppe Molenar, das Album übrigens komplett selbst, es erscheint auch auf ihrem eigenen Label Goodbusy Records. Voicst nehmen die Dinge gern selbst in die Hand. So stand Tjeerd am Ende des Florence & The Machine Gigs auch persönlich am Ausgang und verteilte Flyer für ihren anstehenden Auftritt im Bang Bang Club.

Diese Form von leidenschaftlicher Eigeninitiative passt zu der großen Spielfreude, die Voicst sowohl live als auch auf „A Tale Of Two Devils“ hören lassen. Musikalisch gehen sie direkt nach vorne, der Opener „High As An Amsterdam Tourist“ rockt munter drauf los, aber auch vor eingängigen Melodien und poppigeren Tönen wie in „A Year And A Bit“ und „Second Blow“ haben sie keine Hemmungen. Auf ihrer Internetseite ordnen sich die Jungs deshalb auch irgendwo zwischen Queens Of The Stone Age und Beyoncé ein.

Mein persönlicher Favorit ist übrigens Track Nummer vier mit dem passenden Titel „Aha-Erlebnis„. Außerdem kann man auf dem Album den schönen, mehrstimmigen Gesang von Voicst bewundern, der uns in Berlin leider entgangen ist. Aber zum Glück bekommen wir am 31. Oktober eine zweite Chance. Wie gesagt, ich freu mich drauf.

Voicst on Tour:_KAT4175_2008_NIKOND300

31. Oktober – Bang Bang Club, Berlin

14. November  – Prinzenbar, Hamburg

15. November  – Sinkkasten, Frankfurt

Links:

www.voicst.com

www.myspace.com/voicst

www.twitter.com/voicst

Fotos: © IamKat