Gelesen: Andreas Gruber „Todesmal“

Eine Nonne kommt in das Bundeskriminalamt Wiesbaden und verlangt Maarten S. Sneijder zu sprechen. Sie behauptet eine Serienmörderin zu sein, die alles daran setzen wird, sieben Personen in sieben aufeinanderfolgenden Tagen zu töten und will nur mit Maarten S. Sneijder sprechen. Blöd nur, dass Sneijder dem BKA im Moment nicht zur Verfügung steht, da er nach einem Zerwürfnis mit seinem Chef nicht bekam was er wollte und daraufhin kündigte. Maarten S. Sneijder ist ein sehr spezieller Charakter, der beispielsweise verlangt Marihuana rauchen zu dürfen oder auf das S. in der Mitte seines Namens besteht. Er ist unhöflich und besteht auf eine ganze Menge an Sonderbefugnissen. Aber er ist für das BKA Wiesbaden auch unersetzbar, da er der beste Ermittler und Profiler ist. So kommt es, dass Ermittlerin Sabine Nemez doch nicht ohne ihren Mentor Sneijder ermitteln muss. Eine Aufholjagd gegen die Zeit beginnt. 

Der Leser ist den Ermittlern durch Erzählungen von bereits vergangenen Geschehnissen immer ein Schippchen weit voraus. Die Spannung ist deshalb jedoch nicht minder groß. Andreas Gruber versteht es in seinem neuen Roman „Todesmal“, dem fünften gemeinsamen Fall des Ermittlerduos Sneijder und Nemez, geschickt Spannung aufzubauen und den Leser voller Erwartung nach dem nächsten Kapitel hungern zu lassen. Die Kapitel sind außerdem sehr kurz aufgebaut und deshalb eine raffinierte Variante, den Leser stets bei der Stange zu halten.

Das Besondere an diesem Roman ist außerdem, dass Sneijder ein Team zusammenstellt, mit dem er ermitteln möchte. Bekannt als Einzelkämpfer, der oft mit dem Kopf durch die Wand geht, ist die Verwunderung groß. Da „Todesmal“ mein erster Roman aus der Sneijder Reihe ist bin ich nun gespannt, wie sich seine Art in den vorhergehenden Romanen verdeutlicht. Der Leser darf sich außerdem auf grausame Todesfälle und erbarmungslose Wissenschaftler einstellen. In diesem Sinne möchte ich euch warnen, denn auch Kleinkinder bleiben hier nicht verschont. 

Sabine Nemez ist ein charmanter Charakter, den man nicht vermissen möchte. Sie bildet den Ausgleich zu Sneijders rationaler Art und kann im Gegensatz zu ihm auch Emotionen zeigen. Während der Ermittlungen zeigt sich, dass ein Team essenziell ist, da sich die Todesfälle länderübergreifend zutragen und auch ein Maarten S. Sneijder nicht an mehreren Orten gleichzeitig sein kann. 

Ich fand „Todesmal“ durchwegs spannend und konnte es kaum aus den Händen legen. Es ist eines von diesen Büchern, die man innerhalb von zwei Tagen durchgelesen hat. Ein kleiner Kritikpunkt wäre, dass mir das Ende zur Aufklärung der Machenschaften zu wenig erläutert wurde. Ich hätte doch gerne gewusst, wie es im Prozess der Staatsanwaltschaft weitergeht. Da dies jedoch nicht in den Zuständigkeitsbereich von den Ermittlern fällt, kann ich verstehen, warum es nicht Teil des Buches ist. 

„Todesmal“, der neue Roman des österreichischen Autors Andreas Gruber, ist im Goldmann Verlag erschienen. Im Oktober ist Andreas Gruber mit „Todesmal“ auf Lesereise, alle Termine und weitere Infos gibt es hier.

Gelesen von: Manuela Fuchs

Manuela ist Gastautorin bei FastForward Magazine. Sie ist begeisterte Buchbloggerin und Co-Herausgeberin des Blogs Bücherverrückt.

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