Gehört: „The Sirens Sound“ von Collapse Under The Empire

CollapseUnderTheEmpire_Foto1_1000 „The Sirens Sound“, das neue Album der Formation Collapse Under The Empire,  verteilt fünf Stücke auf 35 Minuten Gesamtlaufzeit. Kein Gesang, bei Collapse Under The Empire geben in der Regel die Gitarren den Ton an. Die Aufgabe, ein rein instrumentales Post-Rock Album zu rezensieren,  erfüllt mich zunächst mit einer gewissen Skepsis. Dann fällt mir jedoch ein, dass „Feel Good Lost“, das erste Album von Broken Social Scene, einer meiner Lieblingsbands, einst ein ebenso rein instrumentales Post-Rock-Album war und ich heute noch die auf Gesang verzichtenden Stücke, die Broken Social Scene auf ihren Alben immer wieder einstreuen, mit am stärksten finde. Also ran an die Platte.

Collapse Under The Empire sind Chris Burda und Matthew Jason. Sie kommen aus Hamburg und sind sehr produktiv, „The Sirens Sound“ ist bereits ihre vierte Veröffentlichung seit der 2008 erschienenen Debut-EP „Paintball“. Beim ersten Kontakt mit dem aktuellen Album „The Sirens Sound“ (erschienen am 21. Mai) wird klar: mit nebenbei hören wird das nichts. Also Kopfhörer aufgesetzt und Computer ausgemacht.

Gleich das erste Stück „The Sirens Sound“ beansprucht satte 9:53 Minuten der Gesamtlaufzeit. Dementsprechend viel Zeit lassen sich Collapse Under The Empire für die Ausbreitung ihres Klangteppichs, was einem ausreichend Möglichkeit gibt, in die Sache hineinzukommen. Recht düster geht es los, aber es gibt auch viel zu entdecken. Elektronische Sounds wabern, scharren und klicken, während die Gitarren abwechselnd röhren und klingen. Etwas apokalyptisch, aber nicht ohne Reiz. Das zweite Stück, „Grade Separation“, fühlt sich etwas versöhnlicher an, ein warmes Gefühl stellt sich ein. Collapse_Under_The_Empire_TheSirensSound_800Irgendwann ist es dann auch egal, wo ein Song endet und der nächste beginnt, aber die Stimmung, in die „The Sirens Sounds“ mich beim hören versetzt, ist verwirrend, aber durchaus positiv. Durch das Fehlen von Gesangsparts und den damit verbundenen Texten sind der Fantasie beim Davondriften zusätzlich kaum Grenzen gesetzt.

Als eifriger Musikkonsument mit chronischem Zeitmangel bin ich immer dankbar für Alben, die mich sozusagen zwingen, mich voll und ganz auf sie einzulassen. „The Sirens Sound“ ist definitiv eines davon und die 35 Minuten, die man auf jegliche weitere Aktivitäten verzichten sollte, absolut wert. Innerhalb kürzester Zeit haben Collapse Under The Empire auch im Ausland auf sich aufmerksam gemacht. Bereits das Vorgängeralbum „Find A Place To Be Safe“ brachte ihnen begeisterte Kritiken in diversen US- und UK-Magazinen ein. Zu recht, denn auf dem internationalen Musikmarkt müssen sich Collapse Under The Empire nicht verstecken. Fans von Bands wie God Is An Astronaut und Mogwai dürften an diesem Album Freude haben.

Gehört von: Gabi Rudolph

www.collapseundertheempire.com
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