Gehört: The Lumineers „The Lumineers“

Manchmal sind es schlimme Dinge, Schmerz und Trauer, die einen Aufbruch markieren, einen Übergang in einen neuen, positiven Lebensabschnitt. So geschehen auch im Leben der New Yorker Freunde Wesley Schultz und Jeremiah Frates. Als 1992 Jeremiahs Bruder Josh im Alter von 19 Jahren an einer Überdosis stirbt, wenden sich Wesley und Jeremiah der Musik zu, um ihren Schmerz besser verarbeiten zu können. Dies und die Flucht aus New York nach Denver, Colorado, markieren den Anfang der Band The Lumineers. Aus einem Duo wird schließlich ein Trio, als die in Denver geborene Neyla Pekarek zu den beiden Musikern stößt.
Mit ihrem diese Woche erscheinenden Debütalbum (2011 erschien bereits eine erste EP) bekräftigen The Lumineers die alte Weisheit, dass mitreißende Musik nicht viel mehr braucht als überzeugende Melodien. Und von diesen gibt es auf dem ersten Langspieler gewaltig viele zu hören. Sie präsentieren sich in schlichtem Gewand, oft mit nicht mehr vorgetragen als Gitarre und Gesang. Aber auch wenn Schlagzeug, Cello, Mandoline und Klavier hinzukommen, wenden The Lumineers den Blick nie ab vom wesentlichen. Das hebt ihren bodenständigen Folk aus der Masse und lässt dem geneigten Zuhörer viel Spielraum für Kopfkino und gute Gefühle. Ein ehrliches, sympathisches Album, altmodisch aber nicht verstaubt. Und in vielen beschwingten Momenten dennoch durchaus tanzbar!
The Lumineers sind eine echte Alternative für alle, die das Bedürfnis verspüren, für die Dauer eines Albums der Schwemme an aktueller Plastikmusik zu entfliehen. Oder einfach nur dem Alltag.

Gehört von: Gabi Rudolph

VÖ: 16. November 2012

www.thelumineers.com