Gehört: „Summer Echoes“ von Sin Fang

cover_sin fang_summer echoes_low resSindri Már Sigfússon ist einer der produktivsten Köpfe der isländischen Musikszene. Erst drei Jahre sind vergangen, seitdem er begann, sich dem Aufnehmen und Veröffentlichen seiner Musik zu widmen, und dennoch ist mit „Summer Echoes“ bereits sein viertes Album erschienen. Zwei der vier nahm er zusammen mit seiner Band Seabear auf, „Summer Echoes“ ist nun das zweite Album, das unter dem Namen seines Soloprojektes Sin Fang erscheint.

Das Album macht seinem Namen alle Ehre. Nachdem Sindri sein erstes Sin Fang Album komplett im Alleingang aufnahm, holte er sich für die Umsetzung von „Summer Echoes“ Hilfe von zahlreichen befreundeten Musikern. Diese Arbeitsweise sorgt dafür, dass die 12 Songs allesamt sehr dicht und reich klingen. Da wandelt man im Geiste bereits barfuß auf Blumenwiesen und hört den Wind in den Bäumen rauschen. Allerdings sorgt die isländische Melancholie dafür, dass es selten zu bunt wird. Trotz aller sommerlichen Fröhlichkeit liegt dem Album eine leicht mysteriöse Stimmung zugrunde. Sozusagen als würden die Elfen im Wunderwald ihr jährliches Sommerfest feiern und dabei dem Indie-Gott huldigen. Auch textlich geht es mitunter recht skurril zu: „Because of the blood I wash my face in the mudd…“, singt der Mann mit dem Häkelbart zum Beispiel.

Ein faszinierendes, fast schon magisches Album, reich an Ideen und Abwechslung, fröhlich, mitunter seltsam, aber auch poppig, mitreißend und eingängig. Vielleicht mag es an seiner doch recht bodenständigen Leidenschaft für Fußball und Pizza liegen, dass Sin Fang Mastermind Sindri Már Sigfússon trotz aller Luftigkeit die Erdverbundenheit nicht verliert.

Gehört von: Gabi Rudolph

„Summer Echoes“ ist am 4. März auf morr music erschienen.