Gehört: Mega! Mega! „Behalt die Nerven“

Am Freitag ist das lang ersehnte Debütalbum „Behalt die Nerven“ der Combo Mega! Mega! erschienen, der Band mit den zwei Ausrufezeichen. Ursprünglich aus dem Saarland, haben sich die vier Jungs in den letzten Jahren in der Berliner Indie-Szene einen Namen gemacht. Jetzt folgt die erste Platte, eine Scheibe, die ziemlich abgeht. Die Songs gehen ins Ohr und die Texte kommen mit Humor und Witz daher. 12 Tracks sind auf „Behalt die Nerven“ zu finden; allesamt sind sie geprägt von der markant-kratzigen Stimme des Sängers Antonino Tumminelli. Mega! Mega! singen auf Deutsch, Mega! Mega! wollen mit ihren Texten berühren, Mega! Mega! schreiben wie sie es selbst nennen „Straßenhits für Straßenkids“.
Der erste Titel „Es kann nur besser werden“ verbreitet direkt gute Laune und kommt gleich ordentlich rockig daher. „Behalt die Nerven“, titelgebend für die Platte, punktet mit rebellischen Rhythmen und befasst sich inhaltlich mit der oftmals als rosig beschriebenen guten alten Zeit. Deutschrapper Afrob hat bei diesem Song einen Gastauftritt. Ein Thema welches sich wie ein roter Faden durch das Album zieht, ist das Motiv des Tanzens. In „Lieutenant Pumpe“, der sehr international anmutenden Vorab-Single, wird es dann auch explizit thematisiert. Auch die aktuelle Single „Strobo“ lädt dank seiner elektronischen Einflüsse zum Mittanzen ein. Fazit der letzten Partynacht: „Zu viel Szene, Szene, zu viel Strobo, Strobo“. Die Trennungshymne „Ich hab mein Tagebuch verbrannt“ wandelt sich zunehmend zu einem Partysong mit französischen Passagen („Danse, danse dans l’ascenseur“). In „Zu Ende“ befassen sich Mega! Mega! mit einem etwas ernsteren Thematik, dem Ende der Musikindustrie bzw. der Musikindustrie wie wir sie Jahrzehntelang kannten. Teilweise erinnern die Jungs musikalisch an Mando Diao, wie bei „Ich häng am Haken“ oder auch bei „Was kostet die Welt?“, welches gegen Ende gar Big-Band-Assoziationen weckt. Der rebellische Indie-Esprit der Platte kommt besonders gut in „Pro Anti“ zur Geltung („Bist du pro, bin ich anti. Bist du anti, bin ich pro.“). Außerdem mit dabei: das von diversen Live-Auftritten der Band bekannte „Monatskarte“ sowie „Bitte bitte“ mit einem äußerst einprägsamen Gitarrenriff. Der letzte Song auf dem Album „Wenn wo die Bude brennt“ bringt das Feeling der Platte nochmals auf den Punkt: Mega! Mega! sind Indie, Mega! Mega! sind Freiheit, ihre Musik ist absolut tanzbar und macht Spaß!

VÖ: 20.09.2013

Gehört von: Marion Weber