Gehört: Kid Simius „Wet Sounds“

Ohne große Worte, dafür mit ordentlich Dubstep/Electro Sounds bereist Kid Simius in seinem Album „Wet Sounds“ die Welt.
Das Album kommt fast komplett ohne Sprache aus. Verschiedenste Soundelemente treffen auf Meeresrauschen, treffen auf Electro, gewürzt mit einer Prise Drum’n’Bass. Jedoch handelt es sich hier um die Art von Drum’n’Bass, bei der man sich an der Kante eines Felsvorsprunges wähnt, von welchem aus man die scheinbar endlosen Weiten des Dschungels überblicken kann. Das ganze wird dann natürlich noch standesgemäß von einem 360° Grad Kameraschwenker abgerundet. Die Art von Drum’n’Bass, bei der man das Adrenalin und die Emotionen durch seine Adern fließen fühlt. Das ist das Gefühl, das Songs wie „Recorded in Hawaii“ bei ihren Hörern hinterlassen.
Doch kaum erklingen die ersten Töne des nächsten Songs wird man fast schon gewaltsam aus dieser Szenerie herausgerissen und findet sich zu dreckigen Club Beats in einem Quentin Tarantino Film, dann in einem Weltraum-Computer-Spiel aus den 80ern wieder. Was so ein Lied namens „Hola Chica!“ doch alles so an Assoziationen auslösen kann!
Doch diese örtliche Verirrung hält nur kurzzeitig an und schon beim nächsten Lied ist man rein von dem Gedanken eingenommen, jede Sekunde von einer mordlustigen Uma Thurman aus „Kill Bill“ überrasscht zu werden. „Matador“ hält den Standard des Albums hoch, während Lieder wie „Now You Should Ride It!“ beinahe schon einen Beigeschmack von Aufdringlichkeit besitzen und man fast schon erleichtert ist, wenn dieser Spuk nach zweieinhalb Minuten ein Ende hat.
Surfanleihen, ordentlich Bass und ein extra Schuss Mexiko Feeling – damit macht Kid Simius sein Album „Wet Sounds“ nicht nur zu einem klanglichen, sondern auch zu einem physischen Erlebnis – Tanzschweiß inklusive.

Gehört von: Jara Dressler

VÖ 07.03.2014