Gehört: Johnossi „Transitions“

„Transitions“, das neue Album von Johnossi startet mit dem Song „Into The Wild“ zwar mit einem beständigen, stampfenden Beat, aber irgendwie wartet man die ganze Zeit auf den Ausbruch, an dem der Song so richtig lospeitscht. Nach gut drei Minuten spielt sich die Gitarre zwar mehr in den Vordergrund und der Sound wird breitschichtiger, doch die vermeintliche Explosion bleibt aus, was ich bei einem 6-minütigen Opener dann doch vermisse. Insgesamt haben Johnossi auf ihrem vierten Album eine logische Fortsetzung ihres bisherigen Schaffens hingelegt. Als Neuerung im Sound sind sicherlich die Synthies zu erwähnen, die Johnossi ganz bewusst gewählt haben, um sich weiterzuentwickeln. Auch Streicher haben es aufs Album geschafft.
Wenn man „Transitions“ zum ersten Mal hört, kommt einem das alles nicht unbekannt vor, man hört eindeutig den altbewähren Sound der beiden Schweden, doch irgendwas ist anders. Das Album ist nicht so treibend wie noch das ungestüme Debüt. Es wirkt irgendwie gesetzter und die Synthies passen nicht so richtig in Bild. Schlagzeug und Gitarre, die klassischen Zutaten für einen einfachen Rocksound, der bei Johnossi immer fett klang, obwohl man sich gewundert hat, wie das zu zweit überhaupt möglich ist – bisher hat genau dieses Rezept wunderbar funktioniert. Doch schon mit dem letzten Album „Mavericks“ zeichnete sich ab, dass Johnossi mehr wollen. Vor den Festivalbühnen war schließlich immer gut was los wenn die beiden gespielt haben, warum sollte das dann nicht auch im Stadion funktionieren, dachte man sich wohl. Leider wirkt „Transitions“, wie eben schon auch „Mavericks“, sehr austauschbar, dabei hatte diese Band doch so viel Potential.
So wie das Album beginnt, geht es leider auch weiter. Man wartet auf den großen Knall, auf den man sich ja früher verlassen konnte. Doch leider haben sich Johnossi entschieden auf Nummer Sicher zu gehen und ihre Songs mit belanglosen Refrains zu bestücken, die so auch jede andere x-beliebige Rockband hätte bringen können. Diesem Album fehlt es leider an Persönlichkeit. An manchen wenigen Stellen meint man etwas von den alten Johnossi raus zuhören, nur um einen kurzen Moment später wieder im seichten Midtemporock unterzugehen. Es bleibt zu hoffen, dass John Engelbert und Oskar Bonde nach diesem Album noch einmal in sich gehen und sich wieder auf das besinnen, was sie doch eigentlich so gut können, anstatt weiter den Stadionbands dieser Welt nacheifern wollen.

Gehört von: Samira Szago

VÖ: 22.03.2013


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