Ganze vier Jahre haben sich Franz Ferdinand für ihr viertes Album Zeit gelassen. „Right Thoughts, Right Words, Right Action“ nennt sich dieses Werk, auf das einige Fans sicher gespannt gewartet haben dürften. Doch kann die Band aus Glasgow die Erwartungen erfüllen?
Auf dem Sziget Festival konnte ich bereits einen ersten Vorgeschmack auf die neuen Titel erhaschen, die live zumindest einiges versprechen ließen. Songs, die sich nahtlos in die alten Hits einreihen sodass man kurz stockt, mitsingen will und dann denkt, Moment, der Song ist wohl neu.
Franz Ferdinand sind sich treu geblieben und das neue Album schließt problemlos an die Vorgänger an. Gitarrenpop mit Beatles Anleihen und immer einer Portion Synthies. Schöne Gitarrenriffs, fette Bässe und eine Schippe Funk. Auch catchy Refrains haben die Briten noch drauf, aber diese entwickeln ihren Reiz erst nach mehrmaligem Hören. Insgesamt haben Franz Ferdinand hier ein solides Album abgeliefert, das gut in ihre Vita passt und untermauert, dass sie den Indie-Rock vor ein paar Jahren stolz angeführt haben. Doch so spannend, aufregend und neu ihre Musik 2003 mit dem selbstbetitelten Erstling noch war, so hat man in der Zwischenzeit eben viele Ableger mit genau diesem Sound gehört. Nette Pop-Tunes,die sich leider nicht so richtig weiterentwickelt haben, könnte man sagen; die logische Schlussfolgerung wäre eine andere Ansicht.
Eines ist jedenfalls sofort klar, wenn man sich dieses Album anhört: Das sind Franz Ferdinand und Indie-Rock ist nicht tot zu kriegen. Auch die Arctic Monkeys kommen bald mit einem neuen Album an den Start, die Kooks sind am Aufnehmen und auch die Babyshamles stehen mit ihrem neuen Werk schon in den Startlöchern. Vielleicht zeichnet sich eine Rückkehr zur Gitarrenmusik mit diesen ganzen 00er Indie-Rock Bands ab, nachdem der Trend in den letzten Jahren doch klar elektronischer wurde. Mich würde es freuen und im Endeffekt tut diese Platte doch genau das, was Musik tun soll: Sie macht Spaß! Ich freue mich, dass Franz Ferdinand zurück sind und werde fast ein bisschen nostalgisch beim Hören von „Right Thoughts, Right Words, Right Action“.
Gehört von: Samira Szago