Gar nicht so leicht, etwas über ein Album zu schreiben, das man hört und auf Anhieb einfach gut findet. Bevor man überhaupt dazu gekommen ist, sich Gedanken darüber zu machen, wieso, weshalb warum.
„Drown Your Heart Again“ ist der melodramatische Titel des Debutalbums der britischen Rockband Strange Death Of Liberal England. Und in der Tat, es fällt dem geneigten Hörer nicht schwer, sein Herz tief in diesem emotionalen Erstlingsweg zu ertränken. Vielleicht liegt es daran, dass die Band, deren Mitglieder sich von Kindesbeinen an kennen, heute in Southsea, in der Nähe von Portsmouth lebt: die zehn Songs auf „Drown Your Heart Again“ sind rau, ungestüm und leidenschaftlich wie das Meer am Rande eines britischen Küstenortes aus dem Bilderbuch. „Drowning in a rising sea“ singt Frontmann Adam Woolway oder ruft nach dem rettenden „Lighthouse“ im gleichnamigen Song.
Schwermütiger, fast schmerzvoller Gesang, voller, zum Teil orchestraler Sound – der Vergleich mit Bands wie Arcade Fire bleibt natürlich nicht aus und ist auch durchaus angebracht. Ein wenig unfair ist er aber auch, dürfte doch so ziemlich jedes noch so ambitionierte Musikerkollektiv am Bild der übermächtigen Mutter aller Indie-Bands zerschellen. Zum Glück umschiffen The Strange Death Of Liberal England trotz rauer See diese Klippen souverän und bringen ihren ganz eigenen Wind in die Geschichte. Und die klingt so gut, dass man sich dringend wünscht, die Band so bald wie möglich live zu erleben. Kann man zum Glück, im November sind sie mit Slut auf Tour.
Den Song „Rising Sea“ kann man sich über Soundcloud umsonst herunterladen. Das erspart mir weitere Worte. Ladet runter, hört, verliebt euch.
The Strange Death Of Liberal England – Rising Sea by RevolverPromotion
On Tour mit Slut:
07.11.10 Leipzig // Werk II
08.11.10 Berlin // Lido
09.11.10 Hamburg // Logo
10.11.10 Köln // Luxor
11.11.10 Stuttgart // Schocken