Es wird ein heißer Herbst. Ein Bowie-Herbst. Eigentlich fing es schon im Sommer an, mit der internationalen Ausstellung „David Bowie Is“ in Berlin. Ein Multimediales Erlebnis, über Bowies umfangreiches Schaffen, das jedes Fan-Herz höher schlagen ließ.
Und dann geht es Schlag auf Schlag weiter. Erst kam für November die Ankündigung zu Bowies umfassender Werkschau „Nothing Has Changed“ inklusive neuer Single. Und jetzt auch noch die Veröffentlichung der 4er-Cd-Box „Sound + Vision“.
Jeder Kritiker, der jetzt unterstellen mag – schon wieder so eine Box, bei der einfach nur ein paar Songs remastered wurden – hat sich ordentlich getäuscht. Unter den 70 Songs aus 21 aus Alben, die zwischen 1969 und 1994 veröffentlicht wurden, befinden sich ein paar echte Perlen mit kaum bekannten Stücken. Man weiß gar nicht, welche kleine silberne Scheibe man zuerst in den Player schieben soll. CD 1 mit einer seltenen B-Seite von „The Wild-Eyed Boy From Freecloud“ die fast etwas nach Bob Dylan klingt oder doch lieber erst CD 2 mit dem unsterblichen Hit „Helden“ in einem 98 Remix – lang lebe Christiane F! Am besten fängt man aber doch chronologisch an und lässt sich gleich zu Anfang von einer akustischen Demo-Version von „Space Oddity“ begeistern. Dann arbeitet man sich langsam vor, bis zu “The Buddha Of Suburbia” von 1993, aus dem Soundtrack für die gleichnamige TV-Serie. Dieses wird von Kritikern als eins der meist unterschätzten Werke Bowies bezeichnet.
Zu der CD Box gibt es zudem ein tolles, dickes Booklet, mit sehr vielen Hintergrundinformationen. Es ist fast ein kleines Buch, zumindest liest es sich so.
Und wer jetzt denkt, der Meister des Glam Rock veröffentlicht nur alte Kamellen in neuem Gewand und ruht sich mit 67 wohlverdient auf seinem Altenteil aus – mit Nichten! Wer sich auf den einschlägigen Portalen herum treibt hat es bestimmt schon vernommen: Gerüchte besagen, es soll bald ein neues Album kommen. Und obwohl die Quelle dieses Gerüchts, sein langjähriger Wegbegleiter und Produzent Tony Visconti, inzwischen verlauten ließ, er sei mißverstanden worden, bleibt es trotzdem spannend, denn erfahrungsgemäß weiß man bei Bowie nie, was als Nächstes kommt.
Und bis es so weit ist, haben wir ja genug Sound auf den Ohren von Mr. David Robert Jones und der großen Vision seiner zahlreichen Alter Egos – „I’m an instant star. Just add water and stir.“
VÖ: 19.09.2014
Gehört von: Kate Rock