3 ist eine magische Zahl. So auch bei dem aus Baltimore stammenden Duo Beach House. Diese konnten nämlich mit ihrem 3. Tonträger „Team Dream“ ihren Durchbruch verzeichnen. Von allen Seiten hagelte es Lob für Alex Scallys und Victoria Legrands traumwandlerische Popmelodien. Bei so viel Zuspruch ließen es sich die beiden auch nicht nehmen und es folgte eine auf zwei Jahre ausgedehnte Tournee. Auf den Straßen dieser Welt, in stickigen Backstage-Räumen und in langläufigen Wartehallen entstanden dann auch die ersten Gedanken zu dem Nachfolger. Das als „Bloom“ betitelte Stück wurde schließlich in den Sonic Ranch Studios in Tornillo, Texas, Ende des Jahres 2011 auf Band gebannt und später in den Electric Lady Studios im Big Apple noch ordentlich durchgemischt.
Nun ist das von Chris Coady (arbeitete bereits mit Yeah Yeah Yeahs und Blonde Redhead zusammen) co-produzierte Werk eine homogene Weiterführung des 2010er „Team Dream“ geworden. Doch wo das dritte Album eine Aneinanderreihung von Singles darstellte, werden auf dem 10 Songs starken Neuling die Traumlandschaften konkreter. Die perfekt durchgeplante Entschleunigung ist noch opulenter angelegt, die beruhigende Stimme tritt zwischen Leierorgel und Slidegitarre fordernder in den Vordergrund und besingt das Gesamtkunstwerk: „Don’t leave without me“. So heißt es in dem 5. Lied „The Hours“. Doch der Frühling, der Sommer, der Herbst und schlussendlich auch der Winter sind ohne die eingängig nebeligen Stücke von Beach House nicht zu denken.
VÖ: 11. Mai 2012
Gehört von: Hella Wittenberg