Herzschmerz, geweckte Sehnsüchte und Ängste – das alles gibt’s schon bei den ersten Takten des gerade erschienenen Tu Fawning Albums „A Monument“. Schwermütig und pathetisch klingt „Anchor“ dank der unverkennbaren Stimme von Sängerin Corrinna Repp. Doch schon der zweite Song „Blood Stains“ mutet eher poppig an, vorantreibend, doch auch hier versteckt sich ein wenig Melancholie, die in jedem der Songs wiederzufinden ist. So düster und bedrückend die einzelnen Kompositionen auch sein mögen drängt sich jedoch nie das Gefühl der Verzweiflung auf, dafür sind die Lieder viel zu lebhaft und experimentell. „Wager“ z.B. beginnt beinahe folkig, nur um in einem Klangexperiment aus Gitarren, Getrommel und Synthiegeklimper zu gipfeln.
Es ist also offensichtlich nicht einfach, Tu Fawning zu kategorisieren – irgendwo zwischen Moloko und Portishead vielleicht, aber eigentlich passt auch das überhaupt nicht, denn Tu Fawning haben ihren eigenen Stil erfunden, der ihnen schon bei ihrem Erstlingswerk „Hearts on Hold“ ein Alleinstellungsmerkmal inmitten unzähliger neuer Bands sicherte. Mit der für sie typischen Kirmestrommel, indie-lastigen Gitarrenriffs, choralen Gesängen, noch mehr alten 80s Synthesizern als beim Vorgängeralbum und natürlich der wunderschönen und dominierenden Stimme Corrinna Repps, erschafft die 4-köpfige Band aus Portland mit dem Album ein großes Gesamtkunstwerk, das dem Übermut des Albumtitels durchaus gerecht wird.
Künstler: | Tu Fawning |
Titel: | A Monument |
VÖ: | Bereits erschienen |
Label: | City Slang |
Gehört von: Helge Winter