Von den einstigen Punkwurzeln der damals noch mit einem „The“ versehenen Gossip ist inzwischen nicht mehr viel übrig. Einzig die unverkennbare Stimme von Frontfrau Beth Ditto erinnert noch an die frühen Tage, denn der Sound der 1999 gegründeten Band hat sich mit den Jahren gehörig gewandelt. Nachdem Ditto, sicherlich nicht zuletzt dank Karl Lagerfeld, zu Everybody‘s Darling avanciert ist und als Stilikone gefeiert wird, bekam auch ihre Band einen erheblichen Aufmerksamkeitsschub. Mit dem letzten Album „Music For Men“ ist Gossip 2009 der Sprung vom Indie-Insider Tipp zum Chart Hit gelungen. Die Single „Heavy Cross“ katapultierte die 3 in Portland beheimateten Musiker rund um den Globus an die Spitzen der Charts. Mit Album Nummer 7 hat die Band ihren Standpunkt im Mainstream nun noch einmal deutlich verankert und es sich im Popzirkus gemütlich gemacht.
„A Joyful Noise“ klingt insgesamt deutlich glattgebügelter als die bisherigen Alben. Den Einfluss von „Abba“, welche Ditto beim Entstehen des Albums, wie sie selbst sagt, rauf und runter gehört hat, ist an einigen Stellen sehr präsent. Ein markanter Discobeat zieht sich durch das gesamte Album und lädt, auch dank der untermalenden Keyboard-Klänge und dem Mix aus Funk, Dance und Pop, zum Tanzen ein. Fans von Lady-Gaga und den frühen „The Gossip“ kommen gleichermaßen auf ihre Kosten, sofern sie dem Album denn eine Chance geben. Viele Songs auf „A Joyful Noise“ entfalten ihre wahre Größe und ihren eigentlich doch ganz charmanten Charakter erst nach mehrmaligem hören. Ich denke Gossip haben mit diesem Album den nächsten logischen Schritt gemacht; tanzbarer Gute-Laune Pop für Jedermann, nicht mehr, aber eben auch nicht weniger.
Künstler: | Gossip |
Titel: | A Joyful Noise |
VÖ: | 11. Mai 2012 |
Label: | Sony |
Gehört von: Samira Szago