Gehört: Yalta Club „Hybris“

albumcover_yalta_club_hybris2012 gegründet ging es für die Band Yalta Club und ihre Mitglieder aus Frankreich und Deutschland direkt los. Mehr als 150 Konzerte in zwei Jahren, Radioplays, Touren durch Frankreich, Belgien, Mexiko, Osteuropa, Luxemburg, sie waren Vorband für Madness und Dionysos.
2017 wird es also Zeit für ein neues Album. „Hybris“ heißt es und erscheint am 13.Januar. Keine Frage, Yalta Club haben sich verändert. Völlige Aufrichtigkeit ist dem Zynismus des ersten Albums gewichen. Tief erschüttert von den Anschlägen in Paris 2015 entdeckt die Band eine neue Art des Komponierens: klarer, emotionaler, persönlicher. Nur einen Tag nach dem Hebdo-Attentat schreiben sie „Love“. Ein Schrei nach Liebe, der das Album eröffnet. Dabei klingt alles ganz fröhlich. „Why can`t we just love each other?“ heißt da die etwas naive Frage und dazu wird im farbenfrohen Video wild getanzt. Aber warum eigentlich nicht?
Damit beginnt eine fantastische musikalische Reise, laut und leise, melancholisch und fest entschlossen.
Das persönliche Engagement der Bandmitglieder beeinflusst auch ihre Arbeit an der Musik. Pianistin Corinna ist aktives Mitglied bei SOS Mediteranee und Lehrbeauftragte an der Uni Lüneburg. Sie hat das Flüchtlingsthema in ihren Song „Exile“ einfließen lassen. Er ist fast schon episch zu nennen. Bassist Nicolas ist einer der drei Initiatoren des Vegan Pop Festival in Paris. Die Vision der Gründer von einem Festival, das im Einklang mit der Umwelt und offen für alle ist, wurde 2016 zum ersten Mal Wirklichkeit.
Passt das denn zusammen, Musik die uns happy macht und tiefgründige Texte? Yalta Club schaffen die perfekte Mischung und so wird „Hybris“ eine runde Sache. Elektronische Sounds und Elemente aus Folk und Pop machen es möglich. „Stars“ lässt uns abheben und bringt ein wenig die Unbeschwertheit der ersten Platte zurück. Einfach los, nicht wissend wohin es uns führt. Einzeln betrachtet sind Songs wie „Of Mice And Gods“, „The Door“ und „Something To Remember“ schon stark, im Zusammenspiel ergeben sie ein gelungenes Gesamtwerk.
Die Entwicklung in Teilen der Gesellschaft hin zu Hass, Hochmut und Maßlosigkeit ist Thema auf „Hybris“, doch obwohl die Aussichten düster erscheinen, kommen der Optimismus, der Wille zum Durchhalten, das auf keinen Fall Aufgeben, klar zum Ausdruck. Die Live-Shows werden in jedem Fall ein Höhepunkt in diesem Jahr.

Yalta Club Live:

24.01.2017 München, Kranhalle
25.01.2017 Nürnberg, Club Stereo
26.01.2017 Hannover, Mephisto
27.01.2017 Hamburg, Molotow
28.01.2017 Leipzig, Moritzbastei
29.01.2017 Düsseldorf, Zakk
31.01.2017 Mainz, Schon Schön
01.02.2017 Münster, Gleis 22
02.02.2017 Berlin, Privatclub
03.02.2017 Lüneburg, Salon Hansen
04.02.2017 Heidelberg, Club 02

VÖ: 13.01.2017

Gehört von: Katja Mentzel