Schubidu, schubida: Das Debütalbum von Soft Hair klingt so chillig und locker wie die liebste buntgemusterte Jogginghose. Genau so etwas Tiefenentspanntes und gleichzeitig komplett Bescheuertes konnte auch nur bei einem Zusammentreffen der Avantgard-Popper LA Priest und Connan Mockasin herauskommen. Ihre Synthie-Beats fluffen manchmal ganz komisch aufgeregt durch die Gegend, dann wieder eher so wegdösend durch den ganzen Orbit. Zu diesen Klängen kann man sich ganz wunderbar die Beine vertreten oder sogar richtig extrovertiert – mit Schulternbewegen, Kopfkreisen und in die Knie gehen – tanzen. Diese Platte bietet wirklich für jede Tages- und Nachtzeit den passenden Weirdo-Track.
Thematisch arbeiten sich die zwei Quergeister durch die ganz großen Themen des Lebens. Liebe, Lügen und Leidenschaft. Aber bei ihnen wirken die an sich schon ziemlich abgedroschenen Dinge nur aufgrund des Achtziger-Jahre-Vibes etwas altbacken. Dabei harmonieren die beiden Männerstimmen perfekt miteinander. Also alles richtig gemacht, Jungs! Ansonsten ist auf „Soft Hair“ jede Menge Ironie und Doppelbödigkeit in den Texten zu finden – jeder Song vermittelt auch ein gut sichtbares Augenzwinkern. Und genau so funktionieren Kitsch und Hall nun mal am besten.
VÖ: Bereits erschienen
Gehört von: Hella Wittenberg