Throwback: 10. Dezember 2015 – Paul Smith und seine Band Maximo Park feiern im Münchner Backstage Werk das zehnjährige Jubiläum ihres Debütalbums “A Certain Trigger”- und ich mittendrin. Wie habe ich dieses Album zu Studiumszeiten abgefeiert! In ebendiese Zeit fand ich mich an diesem Abend wieder zurückversetzt, als aus hunderten Kehlen lauthals der Chorus von “Apply Some Pressure” mitgesungen wurde: “What happens when you lose everything? You just start again, you start all over again!“
Pünktlich zum Frühlingsbeginn melden sich Maximo Park nun zurück. Am 21.April erschien mit “Risk To Exist” das bereits sechste Studioalben der britischen Indierocker aus Newcastle, welches in Wilcos „The Loft“-Studio in Chicago aufgenommen und von Tom Schick (unter anderem Wilco und Beck) co-produziert wurde.
Mein erster Eindruck? Die Platte ist mit 11 Songs und knapp 40 Minuten Spielzeit relativ kurz. Ich habe mich jedoch schon beim ersten Durchlauf ein ums andere Mal dabei ertappt, dass ich innegehalten habe, um aufmerksam den auf „Risk To Exist“ teils hintergründigen Texten zu lauschen oder im Takt mitzuwippen.
Mit den Jahren hat sich der Sound der Band stetig weiterentwickelt, wurde elektronischer, Synthie-lastiger und poppiger, so zu hören auf der neuen Platte beispielsweise bei „The Hero“ oder „What Did We Do To Deserve This?“. Dennoch ist stilistisch unverkennbar die Handschrift der Briten zu erkennen: Die Gitarrenriffs sind nach wie vor allgegenwärtig und die Songs sind allesamt so energiegeladen wie eh und je. Erstmals wird Maximo Park Sänger Paul Smith auf dem Album bei fünf Tracks stimmlich durch Mimi Parker, Schlagzeugerin und Sängerin der Band Low, unterstützt.
Textlich befassen sich Maximo Park auf „Risk To Exist“ mit durchaus politischenThemen, was meines Erachtens jedoch in keinem Widerspruch zur nach vorne gehenden Musik steht. Paul Smith wolle mit den Songs „Machtverhältnisse hinterfragen“, so der Sänger. Weiter wird er zitiert: „Einige Songs sind einfache Botschaften der Solidarität und andere werden vom Ärger über die elitäre, etablierte Ordnung der britischen Gesellschaft angeheizt“. „Risk To Exist“ will Empathie vermitteln und nimmt sich inhaltlich einer der großen Herausforderungen unserer Zeit, der Flüchtlingskrise, an (so im Titeltrack).
Meine persönlichen Highlights, bei denen ich immer wieder hängenbleibe, sind zum einen das tanzbare „Get High (No, I Don’t)“ – genau so liebe ich Maximo Park! „Make What You Can“, „Alchemy“ sowie last but not least „Risk To Exist“, ein Song der schon seit Release in meiner Playlist vertreten ist und dafür sorgt, dass ich jeden Morgen beschwingt und heiter aus den Federn komme.
What you see is what you get! Maximo Park erfinden auf „Risk To Exist“ sicherlich nicht das Rad neu, aber die Band bleibt sich treu und liefert 11 Songs, die trotz ernster Thematik tanzbar sind und Spaß machen. Mir sagt dieses Konzept sehr zu und ich freue mich darauf, die neuen Songs bald live zu erleben.
Zum Abschluss drei Gründe, warum ihr Maximo unbedingt live sehen solltet:
1. Der Hut steht ihm gut. Das gilt für Udo, aber genauso für Sänger Paul Smith.
2. Keine andere Band singt so schön in meinem geliebten Geordie Akzent.
3. Maximo Park live ist eine einzige Party.
Im Rahmen ihrer Herbst-Tour könnt ihr Maximo Park in folgenden Städten erleben:
25.09.2017 Köln, Live Music Hall
28.09.2017 München, Backstage Werk
29.09.2017 Berlin, Huxleys
30.09.2017 Wiesbaden, Schlachthof
01.10.2017 Münster, Jovel
VÖ: Bereits erschienen
Gehört von: Marion Weber