Bereits vergangen Freitag erschien die EP „Dichter bei den anderen“ der Leipziger Band Karl die Große. Ein wunderbares Stück deutschsprachiger Musik. Die erste Auskopplung „Siebenmeilenstiefeln“ erschien bereits im November. Das Video trifft dabei meinen Hang zu den Naturwissenschaften, der Text kritisiert den Drang alles bis ins letzte zu erforschen. Wenn die Welt dadurch entzaubert wird, können wir froh sein eine Band wie Karl die Große unter uns zu wissen. Denn, auch wenn ihre Texte sich mit einer charmanten Direktheit mit den Hochs und Tiefs, den Grenzen und Spannung des Lebens beschäftigen, verzaubern sie mit ihren Melodien. Das liegt mitunter daran, dass sie die Instrument Klarinette und Posaune auch mal in den Vordergrund rücken. Die bringen so ein schönes warmes Wohlgefühl mit sich.
Insgesamt besteht Karl die Große aus sechs Musikern, die sich während ihres Musikstudiums in Leipzig kennengelernt haben. Wencke Wollney (Gesang, Text), Antonia Hausmann (Posaune, Gesang), Yoann Thicé (Gitarre, Gesang), Simon Kutzner (Tasten, Klarinette, Gesang), Christian Dähne (Bass) und Clemens Litschko (Schlagzeug) schaffen große Momente. Sie können wie in „Lächerlicher Mensch“ Wut erzeugen ohne überladen zu sein. Sie bilden immerzu das perfekte Bett für die nachdenklichen Worte von Wollny. Im Prinzip würden die Melodien auch ohne Worte das richtige Gefühl vermitteln. Dennoch möchte man die Stimme von Wollny nicht missen. Sie hat sowas Tröstendes in sich. Die Welt scheint in Ordnung zu sein. Wenn man ihr nur lang genug lauscht, tritt alles in den Hintergrund.
Während ihr euch das tolle Video zu „Siebenmeilenstiefel“ anguckt, verliere ich mich noch eine Runde in ihrer EP „Dicher als die anderen“:
Gehört von: Dörte Heilewelt