Gebrumsel und Gepiepse

„Peaceboat“, das zweite Album der Snake & Jet’s Bullit Band.

Snake&JetsJa so sind sie, die Skandinavier. Immer kreativ und immer schnell unzufrieden, wenn es zu wenig Möglichkeiten gibt, der eigenen Schaffenskraft Ventile zur Verfügung zu stellen. Snake & Jet’s Bullit Band stellen da keinen Ausnahmefall dar. Und so konnten es die beiden Dänen Thor und Thomas dann auch nicht lassen und verliessen kurzerhand ihre schon erfolgreiche Gallerie in Kopenhagen, um auch noch die dänische Popwelt mit ihren Ideen zu beglücken. Ideen, die sind ohne Zweifel vorhanden. Das hat man schon dem Debut angehört und hört es noch deutlicher auf ihrem Nachfolger „Peace Boat“.

Zugegeben, ich bin ein Sofortmöger beziehungsweise -ablehner. Und so fiel es mir schwer, nach dem ersten Durchhören nun die eklatanten Neuigkeiten für die Musikwelt aus diesem leider nur 30 minütigem Werk abzuleiten. Musste ich auch gar nicht, denn wirklich neu ist das alles auch nicht. Aber eben gut!

„Synthiepop“ liest man hie und da über das Duo. Das ist Blödsinn. Natürlich piepsen hiepeaceboat_cover02r auch elektronische Seltsamkeiten durch die 12 Songs, aber sie paaren sich ganz pfiffig mit rüden Bässen und schrummeligen Gitarren aus albackenen Verstärkern. Ein bisschen Beck denkt man zu hören oder Velvet Underground. Aber dann eben doch sehr eigen und fernab irgendwelcher Zuordnungen.

Eine Platte, die Spaß macht. Das ist wohl das treffendste, was man sagen kann. Und wenn dann noch eine weibliche Stimme in Songs wie „Eat my Rolex“ dem ganzen ein bisschen Großstadtparolenflair gibt, ist man beglückt und weiß das Ganze herrlich einzusetzen. Zum Warmtrinken zum Beispiel, bevor es auf die Piste geht. Gute Laune Musik ohne Ballermanngefahr. Was will man mehr?

Da man sich das ganze live noch viel lustiger und wilder vorstellen kann, sei jedem an Herz gelegt, ein etwaiges Konzert in der lokalen Konzertbutze ins Auge zu fassen. Die touren bestimmt bald… und noch in kleinen Hallen,wa?

Foto u. Cover (c) Crunchy Frog Records