Mit den Worten „Willkommen zu Konzert Nummer 1539“ begrüßte Frank Turner das Publikum am 28.02. in Hamburg. Leicht lässt sich erkennen, dass sich Turner die letzten Jahre förmlich den Arsch abgespielt hat. Ein ausverkauftes Docks zeigt, dass es sich gelohnt hat. Der charmante Engländer ist vor allem in Deutschland sehr beliebt, denn mit seiner ehrlichen Singer Songwriter Musik erreicht er ganz unterschiedliche Publikumsgruppen. Tätowierten Hardcore Anhänger sowie schmusende Pärchen sind gleichermaßen im Publikum vertreten. Es hat sich inzwischen rumgesprochen, dass Frank Turner einfach gute Musik macht.
Ich habe ihn Anfang 2009 als Support Act von The Gaslight Anthem zum ersten Mal live gesehen und war von Beginn an hin und weg. Es folgten kleine Clubkonzerte im Molotow, die nach weiteren Support Slots wie bei Social Distortion recht schnell in größere Locations verlegt werden mussten. Frank Turner ist unter anderem Stammgast beim Hurricane Festival und auch auf andern Open Air Veranstaltungen ist er ein gern gesehener Act. Fast ununterbrochen ist der Mann die letzten Jahre quer um den Erdball getourt, sodass man ihn eigentlich gar nicht verpassen konnte.
Mit seiner Band The Sleeping Souls, die seit ein paar Jahren fest zu ihm gehört, reißt er an diesem Abend das Docks einmal mehr ab und blickt auch etwas sehnsüchtig in die Vergangenheit. Jetzt wo es das Molotow ja nicht mehr gibt, wisse die Band gar nicht so recht, wo sie denn nun nach dem Konzert abhängen solle. Ein guter Freund hätte zumindest die letzte Flasche Mexikaner aus dem Molotow mitgebracht, sodass zumindest der Schnaps für den Abend gesichert ist.
In weißen Hemden spielt sich die Band um Frank in Rage und weiß immer wieder mit einigen Brocken Deutsch dem Publikum zu imponieren. Von alten Songs wie „Long Live The Queen“ bis zum neuen Album deckt Frank Turner alles ab und reicht einen bunten Blumenstrauß seines Repertoires dar.
Die meisten Besucher dürften das Konzert an diesem Freitagabend glückselig und mit einem Lächeln verlassen haben. Frank Turner schafft es einfach immer wieder nicht nur zu begeistern, sondern dieses wohlige Gefühl zu hinterlassen. Ich werde ihn mir mit Sicherheit auch noch ein dreizehntes und vierzehntes Mal angucken, denn irgendwie gehört mindestens ein Frank Turner Konzert im Jahr einfach dazu.
War dabei: Samira Szago