Ein Wochenende in Bella Italia? Als würden Pizza, Caffé und Gelato nicht Anreiz genug sein, gab der italienische Vollblutmusiker Francesco Gabbani* am 5. August als Headliner des Sommerfestivals der Stadt Trient zudem sein neues Album „Magellan“ zum Besten. Diese unschlagbare Kombination konnte man sich nun wahrlich nicht entgehen lassen. So hieß es also am vergangenen Wochenende: Ciao Trento!
Nach einer gefühlten Ewigkeit rollte der EC aus München endlich in Trient ein. Einen kurzen Fußmarsch zum Apartment im Zentrum der idyllischen Kleinstadt, eine Pizza, einen Caffé und eine Dusche später lauschten wir dem Soundcheck. Für uns Konzertbienchen war das die perfekte Hintergrundbeschallung, um grundlegende Entscheidungen wie „Welchen Schmuck trage ich zu welchem Outfit?“ und „Offene Haarpracht oder ist es dafür zu warm?“ zu treffen.
Nach spektakulärem Sonnenuntergang und pünktlich um 21:00 Uhr verwandelte sich die Piazza Fiera zum Place-to-be für Liebhaber italienischer Popmusik. Wie auch das Album wurde das Konzert mit dem Lied „Magellano“ eröffnet. Es folgten unter anderem die aktuelle Single „Tra le granite e le granate“, „Susanna Susanna“ – eine Hommage an die italienische Musik der 60er/70er Jahre sowie „Amen“, seinen ersten Gewinnertitel des traditionellen ‚Festival della canzone italiana di Sanremo‘. Am Klavier stimmte er zwischendurch die Hymne der Region Trentino an, was das bereits gut gelaunte Publikum lauthals mitsingen ließ. Auch ältere Songs wie „Eternamente Ora“ und „Clandestino“ fanden sich auf der Setlist wieder. Nach einer anderthalb stündigen Show wurde der Auftritt von ihm und seiner vierköpfigen Band durch die Zugabe mit „Pachidermi e pappagalli“ & „Occidentali’s Karma“ unter tosendem Beifall und erstaunlich gut klingenden Fangesängen beendet.
Was schon vor Konzertbeginn direkt ins Auge fiel war das wunderbar gemischte Publikum. Es waren viele Familien vor Ort, deren Priorität es war einen schönen, sommerlichen Samstagabend miteinander zu verbringen. Ein gelungener Altersquerschnitt – vom Kindergartenkind bis hin zu den Großeltern. Vermutlich ist es der italienischen „La famiglia“-Lebenseinstellung zuzuschreiben – es war jedenfalls sehr erfrischend und schön anzusehen, wie sich jeder einzelne auf das bevorstehende Event gefreut und während dem Konzert mitgegroovt hat.
Joa, und was macht man in Italien nach einem Konzert kurz vor Mitternacht? Richtig: Gelato! Ein krönender Abschluss eines tollen Abends.
Mein Fazit: Es werden sich definitiv weitere Gabbani Konzerte in meinem persönlichen Line-up der nächsten Jahre finden lassen!
*Der charismatische, aus der Toskana stammende Francesco wird den meisten durch seine Teilnahme am diesjährigen Eurovision Song Contest bekannt bzw. in Erinnerung geblieben sein. Mit der mehrfach ausgezeichneten Erfolgssingle „Occidentali’s Karma“ wurde der zweifache Sanremo Gewinner lange als Favorit gehandelt und erreichte am Ende einen guten sechsten Platz in Kiew.
Foto und Bericht: Mirjam Baur
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