• Reingehört in das lang erwartete Album von Marry Waterson & Oliver Knight •
„The Days That Shaped Me“ ist kein aus der Luft gegriffener Titel für dieses Album. Er lässt einen Blick durch das Schlüsselloch des Farmhauses der Watersons zu. Dieses Haus und das Umland von Robin Hood Bay (englische Ostküste) ist die Heimat von Marry Waterson und ihrem Bruder Oliver Knight. Sie vertreten die nächste Generation einer der bedeutendsten britischen Folksängerfamilien und viele Menschen mussten sehr lange warten, bis Marry und Oliver endlich zusammen ein Album aufnahmen.
Marry wurde als Kind immer wieder von ihrer Mutter, der Folksängerin & Songwriterin Lal Waterson zum Singen motiviert. Im Haus, im Auto einfach überall. Bereits mit 10 Jahren hatte Marry ihren ersten eigenen Auftritt und bald darauf folgte die erste Tonaufnahme zusammen mit ihrer Mutter und ihrer Tante Norma Waterson. Oliver beschäftigte sich in frühen Jahren lieber mit seiner E-Gitarre und mimte seine Helden von Pink Floyd, Madness oder Thin Lizzy im Schlafzimmer nach. Jahre später (1996) stieg er ins Familiengeschäft ein und produzierte mit Lal das Album „Once In A Blue Moon“, welches in Großbritannien Kultstatus erlangte und einen starken Einfluss auf die kommende Generation von Folkmusikern hatte. Zwei Jahre später verstarb Lal. Tochter Marry brachte es neun Jahre nicht übers Herz, die Lieder ihrer Mutter zu singen. Erst 2007, bei einem kleineren Konzert in London, überwand sie ihre Trauer, sang „A Fine Horseman“, das bekannteste Lied ihrer Mutter und rührte das Publikum damit zu Tränen. Im gleichen Jahr veranstalteten Marry und Oliver ein Tributkonzert für Lal Waterson im Londoner Cecil Sharp House. Endlich kam zusammen, was schon lange zusammen gehört und mit dem Album „The Days That Shaped Me“ treten die beiden auf wunderbare Weise das Familienerbe an.
Die Songs des Albums erinnern an Simon & Garfunkel. Diese Ähnlichkeit ist wohl kein Zufall, denn die mittelalterliche Stadt Scarborough liegt ganz in der Nähe des Heimatortes der Watersons. Simon & Garfunkel verhalfen dem bekannten Volklied „Scarborough Fair“ zu seinem internationalen Bekanntheitsgrad.
Die leicht wehmütige Stimme über eine klassisch gezupften Gitarre gelegt lässt kleine poetische Anekdoten in die Weite klingen. Man spürt den scharfen Wind, der über das englische Hochland heult, stellt sich vor, wie die schweren Wellen in die steilen Felswände krachen und mit etwas Phantasie kann man auch das alte Farmhaus der Watersons sehen. Viele Leute behaupten, Marrys Stimme sei nahezu identisch mit der ihrer Mutter Lal.
Eigentlich ist der Vergleich mit den berühmten Eltern für Künstler eher lästig, aber Marry und Oliver tragen stolz die Familientradition und die des britischen Folks weiter und lassen diese nicht einstauben. Denn mit Marrys neuen Texten und Olivers Rock- und Blueseinflüssen formt sich dieses Erbe beständig weiter.
Gehört von: Ronny Ristok
Das lang erwartete Album „The Days That Shaped Me“ erscheint am 25.03.11 beim Label One Little Indian.