Als Garrett Borns zu BØRNS wurde, ging ein kleiner, funkelnder Stern am Pophimmel auf. Dass da noch einiges passieren wird, dachten wir uns schon, als BØRNS im Sommer 2015 ein kleines Showcase im about blanc gab. Die Bretterbühne im Garten des Clubs schien zu bersten vor so viel Glamour. Der Junge braucht ein größeres, glitzerndes Umfeld! Das bestätigte auch sein Debütalbum „Dopamine“, auf dem BØRNS hemmungslos den Pop zelebriert. Mit eingängigen Melodien, satten Arrangements und leidenschaftlichem Falsett Gesang. BØRNS singen zu hören ist ein bisschen wie auf einem Einhorn durch den Feenwald zu reiten, während einem glitzernde Schmetterlinge um die Nase fliegen.
Nach dem Release von „Dopamine“ war es ein bisschen schwer zu sagen, ob der Komet BØRNS bei uns so richtig einschlagen würde. Sein Konzert in Berlin diese Woche bestätigte dann aber doch wieder, dass das alles in die richtige Richtung geht. Vom Prince Charles ins größere Lido verlegt und trotzdem bis zum Anschlag ausverkauft. Verzweifelte Gesuche nach Tickets im Internet. Zu 90 Prozent weibliches, hübsch gemachtes, tanzwilliges und textsicheres Publikum. Und ein Fanauflauf erster Güte, als BØRNS sich nach der Show zum Fotos machen am Merchstand einfand. Von dem jungen Mann wird man in Zukunft noch einiges hören, ganz sicher.
Und das völlig zu Recht. Seine Songs sind unwiderstehlich, er ist ein smarter Performer, dessen Wechsel zwischen extrovertiertem Showman und schüchternem Jungen speziell und schlichtweg entzückend ist. Dazu hat er eine Liveband um sich gescharrt, die fast ausschließlich aus gleichermaßen gutaussehenden wie talentierten Damen besteht. Das ergibt auf der Bühne eine an Charme kaum zu übertreffende Einheit und ist obendrein so sympathisch, da es den Eindruck erweckt, dass BØRNS frei von der Angst ist, jemand könne ihm auf der Bühne die Show stehlen.
Die ersten neuen Songs präsentierte BØRNS bereits live auf der Bühne. Und die ersten neuen Singles, „Faded Heart“ und „Sweet Dreams“ lassen Großes hoffen, was ein neues BØRNS Album angeht. 2018 wird ein gutes Jahr für die Welt des Pop. Und BØRNS wird ganz bestimmt weit vorne mitmischen.
War dabei: Gabi Rudolph
Fotos: Claudia Weingart
