Seit dem Song „Hold On“ sind mir die Alabama Shakes ans Herz gewachsen. Die mehrfachen Grammy Gewinner, die sich nach ihrer Heimat Athens, Alabama benannt haben und die den Southern Rock der Südstaaten in ihrer Seele tragen. Damals war mir noch nicht ganz klar, dass der Gesang von einer Frontfrau, Brittany Howard, kommt und nicht von einem Sänger. Die Stimme ist teilweise so tief soulig, dass sie eher androgyn klingt. Zwei Jahre sind seit ihrer letzten Platte „Boys & Girls“ vergangen. Umso mehr freue ich mich, die neue Platte „Sound and Colour“ in den Händen zu halten. Es ist Sonntagmorgen, ich schlürfe meinen Kaffee und schiebe die CD ein. Und dann geschieht das Wunderbare, was nur Musik vermag. Ich werde in eine andere Welt getragen, die Welt der Alabama Shakes.
Es ist, als würde man durch eine quietschende Tür auf eine Veranda treten. Irgendwo in den Südstaaten. Eine Katze umspielt faul aber geschmeidig die Beine und reckt sich wohlig. Der Duft von Chicken Jambalaya liegt in der Luft.
Man wird von flirrenden Blues Gitarren wie von einem warmen Wind umspielt. Das Gefühl von unendlicher Freiheit mit einer Prise Hippie-Leichtigkeit stellt sich ein. Die rockige Röhre von Brittany Howard, tief verwurzelt und voller souliger Leidenschaft, nimmt einen mit, auf eine wunderbare Reise. Es schwingt ein wenig Nostalgie mit, wenn man von Song zu Song getragen wird. Mal träge, mal sehnsuchtsvoll fordernd. Mal ruhiger, mal lauter aber immer in sich stimmig.
Ein Album, das sich von vorne bis hinten durch hören lässt und dass das Fernweh weckt, nach der Gegend zwischen Tennessee und dem Mississippi. Alabama Shakes bringen einem den Sound und die Farben ihrer Heimat nahe. Man muss nur die Augen schließen und sich von den Rock und Blues Klängen davon tragen lassen.
Live sind die Alabama Shakes am 03. Mai im Astra zu sehen. Das einzige Deutschlandkonzert sollte man nicht verpassen!
VÖ: 17.04.2015
Gehört von: Kate Rock