Gehört: SOHN „Tremors“

Ausgefallene Klänge und Melodien bestimmen „Tremors“, das Debütalbum von SOHN bereits ab dem ersten Lied. Der Einsatz von stimmverzerrender Technik gemischt mit klarem Gesang hat eine unglaubliche Wirkung auf den Hörer und fesselt bereits in den ersten Sekunden. Mit dem Einsatz der Beats spürt man beinahe schon wie sich der eigene Herzschlag an den Sound des Londoner Soundtüftlers anpasst.
Und genau so geht es auch weiter. Jeder Titel berührt einen aufs Neue und wenn man sich die Zeit nimmt jedes Lied für sich zu hören, ist man nicht nur von der Musik sondern auch von den Lyrics begeistert. „The Wheel“ spricht aus wie es wohl jedem geht: „All this fuss over nothing, reinventing the wheel, all this searching for something, that’s not real”. Gleichzeitig bleibt jedem Hörer genug Raum für Interpretation.
„Tremors“ ist definitiv kein Party-Pop-Album aber ein mitreißendes und tiefbewegendes Indie-Electronica-Post-Dubstep Werk. „Artifical“ ist eines dieser Lieder, bei denen man beinahe schon erwartet es ab jetzt auf jeder guten Party zu hören. Dieses Lied bringt eine unglaubliche Gefühlskraft mit sich, welche einen kaum ruhig sitzen lässt.
Man könnte dem Album vorwerfen, dass es sich klanglich an manchen Stellen doch sehr ähnelt, wobei diese Aussage grundsätzlich revidiert werden muss, sobald der Gesang einsetzt. Mit einer unglaublichen Intensität kann jedes Lied für sich begeistern und auch wenn die Elektro Klänge sich ähneln, wird dies schnell wett gemacht von der sich ständig wandelnden Melodie.
Insgesamt lässt sich das Album als eine runde Sache hören, es wirkt nicht zusammen gewürfelt. SOHNs eigener Stil ist während der ganzen Zeit zu erkennen. Mit ruhigen aber eindringlichen Klängen, gemischt mit bewegenden Lyrics und einer unglaublichen emotionalen Intensität ist das Album ein Muss für jeden Indie-/Post-Dubstep-/Electronica-Fan. Es ist eines dieser Alben die den Sommer bestimmen werden und das man auch nach dem fünften oder sechsten Mal nicht satt hat. Ganz im Gegenteil, mit jedem weiteren Hören fallen neue unglaubliche Elemente auf.
„Tremors“ beweist nach langem Warten einmal wieder, dass es gute, bewegende Musik noch gibt, die ihren ganz eigenen Klang hat.

VÖ: 04.04.2014

Gehört von: Jara Dressler

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