Siebzehn Jahre jung, zweites Album in der Tasche. Zack. Jasmine van den Bogaerde aka Birdy geht mit „Fire Within“ in die vollen. Nachdem sich auf ihrem Debütalbum noch eine, zugegebenermaßen sehr gute Auswahl an Coversongs befand (Birdys Version von Phoenix‘ „1901“ lässt das Original der Herren aus Frankreich nahezu blass erscheinen), befinden sich auf ihrem zweiten Album ausschließlich Eigenkompositionen. Nun gut, bis auf zwei Ausnahmen gab es noch Unterstützung von namhaften Kollegen wie Dan Wilson oder Ben Lovett von Mumford & Sons. Aber ein wenig darf man sich in dem Alter auch unter die Arme greifen lassen. Die Riege von Musikern, die Birdy sowohl beim Schreiben als auch beim Umsetzen im Studio um sich scharte, spricht letztendlich für das Potential, das erfahrene Kollegen in der jungen Engländerin sehen.
Talent bringt Birdy ohne Zweifel Zuhauf mit. Herausstechend ist auch die Emotionalität, mit der sie einem ihre Songs nahebringt, eine nahezu ungewöhnliche Intensität, die sie mit ihrer Stimme transportiert. Birdy hat ihren eigenen Stil gefunden, in dem sie sich sehr versiert und selbstbewusst bewegt. Schon erstaunlich, wenn man bedenkt, dass künstlerisches Schaffen doch mit gelebter Erfahrung wächst. Birdy klingt jetzt schon reifer als manch anderer, der mehr an Lebensjahren und Erfahrungen als Songschreiber und Performer mitbringt.
Musikalisch erfindet Birdy ihr Genre nicht neu. Aber „Fire Within“ ist ein grundsolides, zum Teil doch überraschendes, begeisterndes Album für alle, die ehrliche, handgemachte Popmusik schätzen. Birdy empfielt sich damit auch als dankbares Vorbild für eine Generation heranwachsender Teenager. Auf dass wir alle beim nächsten Auftritt von Miley Cyrus guten Gewissens in die andere Richtung gucken können.
VÖ: 27.09.2013 (Prelistening auf Tape.tv hier)
Gehört von: Gabi Rudolph