Lange Zeit war es still um die britische Indie-Rockband Drugstore. Gegründet bereits 1993, ging die Formation um die aus Brasilien stammende Frontfrau Isabel Monteiro, drei Alben auf drei Labels später, im Jahr 2002 in eine lange, lange Pause. Erst sieben Jahre später, im Jahr 2009, kam die Originalbesetzung für ein ausverkauftes Konzert in London wieder zusammen. Danach trennte man sich wieder, Isabel spielte 2010 ein ebenfalls ausverkauftes Solokonzert in London und hielt anschließend ganz klassisch Open Auditions, um neue Mitstreiter zu finden.
In neuer Besetzung machte man sich an die Aufnahmen an das erste Drugstore Album seit 2001. Die Songs für „Anatomy“ hatte Isabel bereits angefangen zu schreiben, auf einer Gitarre, die ein Fan ihr geschenkt hatte.
Wer sich an die Anfänge von Drugstore erinnert, der weiß, dass unter anderem Jeff Buckley und Thom Yorke zu den großen Fans der Band gehörten, letzterer tauchte auf dem 1998er Album „White Magic For Lovers“ sogar als Duettpartner auf. Für Isabel Monteiro gibt es heute viel, vorauf sie zurückblicken kann – weniger freudvolle Zeiten mit eingeschlossen. Kein Wunder, dass sie uns auf „Anatomy“ mit auf eine Reise nimmt.
Dabei klingt das Album genau so, wie das verdammt schicke Cover verspricht. Filmisch, düster und getragen, weniger Rock, viel Akustik-Gitarre und eine ordentliche Portion Neo-Western-Lagerfeueratmosphäre. Bereits im August erschienen ist „Anatomy“ ein ideales Album für alle, die den nahenden, düsteren Herbst lieber zelebrieren statt ihn zu fürchten.
Die Entstehung von „Anatomy“ kann man auf Isabel Monteiros Blog nachlesen.
Gehört von: Gabi Rudolph