Mark Ronson & The Business Intl: Record Collection

Mark Ronson`s drittes Album „Record Collection“ erscheint am 24. September 2010 und enttäuscht mal wieder nicht.

Mark_Ronson_Albumcover

„Bang Bang Bang“ macht den Einstieg in das neue Album aber auch wirklich leicht. Die erste Single gibt die Richtung vor und hält die Erwartungshaltung hoch, auch hier wieder die Hits zu finden, die wir von dem Produzenten dieser Tage gewöhnt sind. Leicht verdauliche Musik mit Ohrwurmpotential. Dazu hat er sich natürlich wieder mit scheinbar unendlich vielen großen Namen der Popwelt umgeben. Fast überfordert es, sie alle aufzuzählen. Bei „Bang Bang Bang „zum Beispiel steuerten Rapper Q-Tip (A Tribe Called Quest) und die Sängerin MNDR (Live-Keyboarderin der Yeah Yeah Yeahs) die Vocals bei und Nick Hodgson arbeitete an der Entstehung des Songs mit.

Dieses Mal also weg vom Soul, hin zu den Beats der jüngeren Musikgeschichte. Die Mischung aus 80er-Electro-Sounds mit 90er-Einschlag lässt einem Manches ziemlich bekannt vorkommen. Alles ganz schön Oldschool.

Man könnte schwören Teile der Melodie von „The Bike Song“ schon mal gehört zu haben. Nur nicht in dieser Mischung aus Gesang und Rap mit Synthieklängen. Und diese samtige Stimme in „Somebody To Love Me“. Die kennt man doch auch… es ist tatsächlich Boy George, der seinen Teil beisteuert. Das Stück ist eines der Highlights des Albums. Nebenbei erfahren wir, dass Mark Ronson das Comeback des Culture Club produzieren will.

Hip Hop zieht sich durch das ganze Album. Wer also noch mal seine Headspins und Power Moves auf dem heimischen Teppich ausprobieren will, kann beim Instrumental „Circuit Breaker“ alte Choreographien raus kramen und schauen, ob er es noch drauf hat.

Im Titelsong „Record Collection“ geht dann das Synthiegeklingel schon ein bisschen auf die Nerven, bis man die Stimme im (eigentlich nicht so gelungenen) Refrain erkennt: Duran Duran-Sänger Simon Le Bon unterstützt hier Mark Ronson`s dünnes Stimmchen und schon ist alles vergeben. Dann darf der Titel natürlich genau so klingen.

Diese Großzügigkeit ist dann allerdings bei „Hey Boy“ aufgebraucht. Eine ziemliche Popschnulze, die durch kleine Rap-Parts wenigstens halbwegs erträglich gemacht wird. Hintenraus noch zwei Instrumentals und dann ist es gleich geschafft.

Es gibt also Höhen und Tiefen, wie es sich gehört und ganz zweifellos werden es einige Singles bis ganz an die Spitze schaffen. Dafür sorgt schon allein die Professionalität und der richtige Riecher Mark Ronson`s für den Mainstream. Was ja nichts Schlimmes ist.

Gehört von: Katja Mentzel