Wild Beasts, 20.10.2016, Kesselhaus Berlin

wild-beasts_01Wild Beasts sind nicht nett und werden es auch nie sein. Erster Beweis: ihr dämonisches Album „Boy King“. Zweiter Teil der Beweisführung: ihr Konzert im Berliner Kesselhaus am Donnerstagabend. Ein Großteil der 16 Songs ist wie ein zweideutiges Augenzwinkern. „Big Cat“ und „Ponytail“ stellen dabei Verführungsphase 1 dar. Bei „He The Colossus“ ist bereits überall im Saal der Schweiß ausgebrochen. Ja, und als in der „Get My Bang“-Zugabe simultan zu den Lyrics auf den LED-Leinwänden die Buchstaben B, A, N und G aufblinken, sind alle den vier Briten verfallen. Hoffnungslos verknallt. Selig mitsingend. Schwankend. Glücklich. Und das nur, weil sich Wild Beasts kein Stück auf früherer Kunst ausruhen. Sie sind nicht mehr so zurückhaltend, wie auf ihren älteren Werken. Nicht mehr nur nett. Sie wachsen stets weiter über sich hinaus und wagen sich selbst auf der Bühne noch einmal aus ihrer Komfortzone heraus.

wild-beasts_05wild-beasts_03wild-beasts_02wild-beasts_06Fotos: Hella Wittenberg