Tüsn, 15.03.2016, Tempodrom (Support von Hurts) Berlin

Tüsn, Tempodrom, (c) Dörte Heilewelt 6Vor ein paar Jahren habe ich einen Entschluss gefasst: Nutze jede Gelegenheit eine Band, die dir gefällt, live zu sehen. Damals habe ich eine Herzensband verpasst, einfach weil mein damaliger Freund keine Lust hatte das Haus zu verlassen. Ein paar Monate später hat sich die Band aufgelöst und es wäre die letzte Gelegenheit gewesen. Mittlerweile führt dieser Grundsatz zu ganz merkwürdigen Auswüchsen, mal sehe ich eine Band dreimal innerhalb von zwei Tagen beim Reeperbahn Festival oder wie bei Tüsn: seit sie letzten November als Vorband für Marilyn Manson gespielt haben, habe ich sie jeden Monat einmal gesehen. Ihr Support von Hurts im Berliner Tempodrom war das fünfte Mal. Ist das zu oft? Wird es nicht irgendwann langweilig? Nein! Die Umgebung, in der sie spielen, verändert sich – von der Fashion Afterparty über das mit Fans und Freunden gefüllte Record Release Konzert bis zu den ganz großen Bühnen. Auch die Band selber entwickelt sich weiter, wird immer besser. Der Gesang von Snöt klingt so wie er sein soll, die Ansagen werden smoother und auch Bassist Daniel und Schlagzeuger Tomas sind enger zusammen. Songs und Intros verändern sich leicht. Und nachdem ihr Debütalbum „Schuld“ endlich im Februar erschienen ist, ist man auch nicht mehr die einzige, die die Songs mitsingen kann.

Diesmal habe ich auch zum ersten Mal meinen Fotoapperat mitgenommen – erste Reihe Deluxe im Fotograben sozusagen. Mittlerweile bin ich auch geübter darin Fotos zu machen während ich mitsinge und einen anderen Blick hat man mit Kamera auch. Das Licht muss beachtet werden – bei Tüsn, wie sie uns im Interview erzählt haben, ein durchaus wichtiger Faktor. So steht man dann da und beobachtet wie der König bei „Hannibal“ fällt, sich in moralisch nicht einwandfreies Gefilde begibt. Wie sich das weiße Licht zu rot übergeht und nur ein Hoffnungsschimmer bleibt, der den Weg aus der Hölle zurückweist. Es ist einfach ein allumfassendes Erlebnis Tüsn live zu erleben. Da ich ja die ersten vier Mal mit geschlossenen Augen tanzen musste, hab ich jetzt endlich auch mal ein Konzert offenen Auges erlebt und ihr könnte es mit mir sehen:

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Text & Fotos: Dörte Heilewelt