Miike Snow im Interview

Main Miike Snow - Publicity Photo 4 - Photo Credit Nick Zinner, Joachim Belaieff and Henrik KorpiIm März haben die Elektro-Popper von Miike Snow ihr mittlerweile drittes Album “iii„ herausgebracht, mit dem sie momentan auf Tour sind. Wir haben sie vor ihrem Konzert im Postbahnhof zum Interview getroffen. Pontus Winnberg und Andrew Wyatt haben uns ein paar Fragen beantwortet, bevor sie auf der Bühne der Menge eingeheizt haben.

Wie fühlt ihr euch so kurz vor Eurem Auftritt?

Pontus: Danke gut, allerdings ein bisschen müde. Ich bin heute schon um fünf Uhr aufgestanden. Ich hatte meine Tochter die letzten Tage auf Tour mit dabei, gestern habe ich sie dann zurück nach Hause nach Schweden gebracht.

Hat es ihr Spaß gemacht dabei zu sein?

Ponuts: Ja sie mag es gerne. Allerdings ist es für sie total wichtig, dass sie mich direkt nach einer Show voll in Besitz nimmt. Die nächsten zwei Stunden danach darf ich dann nur ihr widmen. Da ist das absolut nicht drinnen, dass ich mich mit der Band über die Show unterhalte oder mich ein bisschen entspanne. Das kann eine ganz schöne Herausforderung sein.

Jetzt bist du also wieder zurück im normalen Bandleben. Es ist einige Zeit zwischen „iii“ und Eurem letzten Album „Happy To You“ vergangen. Was habt ihr in dieser Zeit gemacht?

Pontus: Alles mögliche. Wir haben alle an anderen Projekten gearbeitet. Zwischendurch haben wir uns aber immer wieder Miike Snow gewidmet. Ich habe noch ein weiteres Kind bekommen. Wir haben alle ein bisschen an unseren Häusern rumgebastelt. Was man so tut.

Wenn ihr an diesen ganzen ganz unterschiedlichen Projekten arbeitet, ist es dann schwierig wieder zurück in den Miike Snow Modus zu kommen?

Pontus: Nein, eigentlich nicht. Es ist eher ein zeitliches Ding. Wir müssen dann immer schauen, wann wir wieder alle Zeit haben. Wenn wir wieder zusammen sind, passiert alles ganz organisch.

Beeinflusst euch die Arbeit mit anderen Künstlern? Andrew, du hast zum Beispiel mit Mark Ronson gearbeitet. Das Album ging in eine Soul / Funk Richtung. Nimmt man so etwas mit für ein neues Album?

Andrew: Nein, das würde ich nicht sagen. Wir sind unser ganzes Leben lang verschiedenen Einflüssen ausgesetzt. Es sind eher die generellen Einflüsse, als dass das auf einen bestimmten Künstler bezogen ist. Wenn ich mit jemanden zusammenarbeite, dann ordne ich mich eher dessen Stil unter. Wenn ich meine eigenen Sachen mache, dann gebe ich den Stil vor. Das ist der Hauptunterschied.

Wie seht ihr das neue Album im Vergleich zum letzten?

Pontus (nachdenklich): Ich würde sagen, dieses Album hat mehr gemeinsam mit dem ersten Album als mit dem letzten. Es fühlt sich wie eine Alternative zum zweiten Album an.

Manche Kritiker sagen, es ist ein bisschen brav und ihr seid kein Risiko eingegangen. Wie seht ihr das?

Pontus: Wir machen einfach das was wir wollen und gut finden. Wenn sie das so sehen wollen, von mir aus.

Andrew: Es ist doch völlig egal, was die Kritiker sagen. Für die machen wir unsere Musik nicht. Jeder darf seien eigene Meinung haben.

Pontus: Wir sind auf jeden Fall super Stolz auf das Album. Das ist alles was zählt.

Habt ihr für die Tour viel an euren Songs geändert?

Pontus: Manche Songs sind gut so wie sie sind. Bei anderen Songs mussten wir einen Weg finden, damit sie funktionieren. Das muss man Song für Song entscheiden. Manche Songs verändern sich während der Tour, zum einen weil wir rausgefunden haben, wie man sie noch besser spielen kann, zum anderen weil es sonst auch langweilig werden kann.

Seid ihr jemals an einem Song gescheitert und spielt ihn deshalb nicht live?

Pontus: Oh ja! Wir haben einige Songs, denen wir live nicht gerecht werden und sie dann auch nicht spielen?

Habt ihr den Ehrgeiz das noch zu schaffen und arbeitet weiter daran?

Pontus: Ja, manche Songs holen wir Jahre später wieder raus und auf einmal klappt es. Das passiert auch.

Ihr spielt manchmal auch DJ Sets. Wie unterscheiden diese sich von eurer live-Performance als eine Band?

Pontus: Wenn wir mit der Band spielen, ist das Publikum einfacher vorher zu bestimmen und darauf einzugehen. Das schwierige an einem DJ-Set ist, dass es ganz anders kommen kann als du vorher vermutest. Du versuchst dein Ding durchzuziehen, aber das Publikum will zum Beispiel nur House Music. Als DJ lebt man eher in der Grauzone zwischen verschiedenen Genres. Es ist beim Auflegen oft wie beim Würfeln, du hast den richtigen Song auf den die Leute reagieren oder nicht.

Wie unterscheiden sich eure eigenen Gigs zu den Festivals, die ihr zwischendrin spielt? Ist das eine gute Gelegenheit neue Fans zu gewinnen?

Pontus: Festivals sind super, aber wenn ich die Wahl hätte würde ich lieber unsere eigenen Shows machen. Da hat man alles in der Hand und kann besser planen. Obwohl Festivals oft eine unglaublich gute Energie haben.

Interview: Kate Rock