Gehört: Whitney „Light Upon The Lake“

Whitney - Light Upon The LakeWer ist diese Band, die in uns das Gefühl aufkommen lässt, der Sommer hat gerade erst angefangen und wird nie zu Ende gehen? Großstadtkinder träumen bei dieser Musik davon surfen zu lernen oder wenigstens am Strand in der Sonne zu liegen.
Whitney aus Chicago schaffen das mit ihrem Debütalbum „Light Upon The Lake“, das am 3. Juni 2016 erschienen ist. Inzwischen haben sie ihren Wohnsitz nach L.A. verlegt und das hört man. Gitarrist Max Kakacek (ex-Smith Westerns) und Drummer Julien Ehrlich (ex-Unknown Mortal Orchestra) haben sich mit Foxygen Frontman Jonathan Rado in dessen Haus im kalifornischen San Fernando Valley an ihr Debüt gemacht und exzellente Arbeit abgeliefert.
In „No Woman“ packt Julian Ehrlich einen sofort mit seiner falsettartigen Stimme und der wunderbaren Instrumentierung. Der perfekte Auftakt. Um diesen Sound zu erreichen braucht es neben Kern der Band natürlich noch andere Mitstreiter. Ganz besonders fallen die liebevollen Bläsersätze auf. So ist in dem jazzig angehauchten Track „Red Moon“ die Trompete zur Hauptfigur geworden, ganz ohne Gesang. Seit Miles Davis „Tutu“ wurde sie schon schmerzlich vermisst. Nur 1 Minute 44 dauert das kurze Stück, leider.
Julian trommelt und singt zu gleicher Zeit gefühlvoll, zurückhaltend, wunderbar in bewährter Pop-Manier von der Liebe. Der enttäuschten und der glücklichen. Das mag schmalzig klingen, ist es aber nicht. Es ist echt. Die Stimmung wechselt zwischen schöner Melancholie und einem Lächeln im Gesicht. Wie bei „Golden Days“ und „No Matter Where We Go“. Leicht traurig und dann wieder glücklich und frei.
„Light Upon The Lake“ kann man sich dank Max an der Gitarre wunderbar akustisch am Lagerfeuer vorstellen. Überhaupt kommt einem das Album angenehm vertraut vor. Dabei aber keinesfalls altbacken.
Whitney schaffen ein zeitloses wunderbares Album, das heute oder vor 50 Jahren geschrieben worden sein könnte. Es braucht keine Anlaufzeit oder einzelne Lieblingssongs um reinzukommen. Mit Vergnügen hört man die 10 Songs durch und merkt – schon nach 30 Minuten ist es vorbei. Also alles nochmal von vorn.

Whitney Tourdaten:

19.06.2016 – Hamburg – Molotow
20.06.2016 – Berlin – Sommerloft
23.06.2016 – Münster – JuWi-Fest

www.whitneytheband.com