Gehört: Lilly Wood & The Prick „Shadows“

Lilly-Wood-And-The-Prick-ShadowsFranzösische Pop-Bands, die auf Englisch singen: Neben The Dø und Cocoon kommen mir da direkt Lilly Wood & The Prick in den Sinn, dieses charmante französische Duo bestehend aus der israelisch-stämmigen Sängerin Nili Hadida und Beau Benjamin Cotto (Gitarre).
Kennengelernt habe ich die Band 2010, als die eingängige Indienummer „Down The Drain“ bei mir rauf und runter lief. Aus den Augen, aus dem Sinn – bis 2014, als DJ Robin Schulz mit seinem Remix des Lilly Wood & The Prick Songs „Prayer in C“ vom Debütalbum „Invincible Friends“ einen riesen Hit landete – Der Startschuss für eine internationale Karriere der Band.
Jetzt legen die beiden mit „Shadows“ ein neues Album nach. Auf dieser dritten Lilly Wood & The Prick Platte sind insgesamt 15 Tracks zu finden – ein Potpourri chilliger Popsongs mit einem sehr internationalen, jedoch teilweise fast sperrigen Sound. Spannend ist in diesem Zusammenhang auch die Geschichte zur Entstehung des Albums: Um sich komplett auf die Musik konzentrieren zu können und der Kreativität freien Lauf zu lassen, hat die Band „Shadows“ in Mali aufgenommen, fernab vom Pariser Großstadtdschungel.
Beim Blick auf die Tracklist gibt es sowohl englische als auch französische Songtitel zu entdecken, es ist jedoch nur ein einziger Song wirklich komplett auf Französisch gesungen, die Dancenummer „N’importe quoi“. Dieser ist zugleich mein persönlicher Lieblingssong auf „Shadows“. Davon würde ich mir gerne mehr wünschen. Auch der Titeltrack „Shadows“ gehört für mich mit zu den besseren Songs auf dem Album. Wer von diesem Beat nicht mitgerissen wird, der kann kein Musikliebhaber sein. Der einzige mehr oder weniger balladige Song „I Know I’ll Never Be Young Again“ sowie „You Beast!“, das am ehesten an ältere Lilly Wood & The Prick Songs erinnert, sind zwei weitre Anspieltipps auf dem Album.
Leider plätschern die meisten der anderen Tracks vor sich hin, das heißt sie sind ganz nett, bleiben jedoch auch nicht wirklich hängen. „Shadows“ ist für mich daher ein Popalbum, das man gut und gerne im Hintergrund als Chillout-Musik hören kann. Mir persönlich stechen jedoch zu wenige Songs aus der Masse hervor.

Wer die Band schon einmal auf der Bühne erlebt hat weiß jedoch, dass diese Art von Musik live bestens funktioniert. Derzeit sind Lilly Wood & The Prick in Deutschland unterwegs.

VÖ: 26.02.2016

Gehört von: Marion Weber

Lilly Wood & The Prick Live:

26.02. München – Ampere
27.02. Hamburg – Uebel & Gefährlich
29.02. Berlin – Postbahnhof