- The Sounds live im Berliner Postbahnhof
ImVorprogramm von The Sounds spielt zunächt das energiegeladene Indie-Pop Duo Matt and Kim aus New York. Erst bin ich etwas erstaunt über die kleine Combo: Ein Junge am Keyboard und ein Mädel am Schlagzeug. Aber schon nach wenigen Minuten ist klar, hier sind nicht nur begabte Musiker am Start, sondern auch erstklassige Animateure, die wissen, wie man ein Publikum mitreißt. Immer wieder springt Matt auf dem Hocker in die Höhe um kräftig einzuheizen und auch Kim scheut sich nicht davor, auf ihr Schlagzeug zu steigen, um die Stimmung noch mehr in die Höhe zu treiben. Matt and Kim haben mit ihrer guten Laune alle angesteckt. Es wird gerockt, gedrummt, gelacht und einfach gute Laune verbreitet, wie es sich für ein Vorband gehört.
Nach einem schnellen Bühnenumbau und Soundcheck betreten The Sounds die Bühne. Mir persönlich war die seit 2002 bestehende schwedische Indie-Rock Band, die dieses Jahr ihr 3. Album „Crossing the Rubicon“ herausbrachte bisher nur sehr flüchtig bekannt, und ich habe ihr vorher auch nie weiter größere Beachtung geschenkt. Zu Unrecht, wie ich sehr schnell feststelle. Von der ersten Minute an wird gerockt, und zwar konsequent und durchgängig. Das begeistert mit tobende Publikum wird ohne Wenn und Aber sofort einbezogen. Das Konzert von The Sounds macht einfach Spaß und Frontsängerin Maja Ivarsson beeindruckt mit einer großen Stimmgewalt und einem endlosen Potenzial an Energie.
New Wave, Syntie Pop und auch jede Menge Rock lassen hier kaum jemanden stillstehen. Die einzige Ballade des Abends “ Night After Night“ nutzt die Sängerin auch gleichzeitig als kleine Zigarettenpause auf der Bühne. Ich muss gestehen, bei diesem Song läuft mir ein leichter Schauer über den Rücken. Sicherlich nicht nur mir, denn das ganze Publikum stimmt immer wieder ergriffen mit ein. Überhaupt wird viel, eigentlich ununterbrochen mitgeklatscht, mitgesungen, gesprungen und Maja Ivarsson lässt sich mehr als einmal und absolut zu Recht, lauthals von ihren Fans feiern und vergöttern.
Angesichts der großartigen Show scheint eine Steigerung fast unmöglich. Aber nur fast, denn in der Zugabe geben The Sounds noch einmal alles, und bei „Living in America“ gibt es schließlich auch in der hintersten Reihe kein Halten mehr.
“Are you fuckin´ happy?“ fragt Sängerin Maja den ganzen Abend hindurch und die Antwort ist jedesmal eindeutig: YES! Und so endet das Konzert nach knapp 90 Minuten so wie es anfing: Mit viel Power und Rock’n Roll.
Nach so einem gelungen Abend haben The Sounds mich definitiv als neuen und großen Fan für sich gewinnen können und ich freue mich jetzt schon auf ein hoffentlich baldiges Wiedersehen.
Fotos: (c) Lynn Lauterbach