Angel Haze, 28.01.2016, PBHFCLUB Berlin

Angel Haze Postbahnhof 1Es kommt einer kleinen Naturgewalt gleich, Angel Haze live zu erleben. Nicht unbedingt einem Tornado, der ohne Rücksicht auf Verluste alles platt macht, mehr einem beeindruckendes Gewitter, das die ganze Palette dessen auffährt, was Wetter so zu bieten hat. Sturm, Regen, Blitz und Donner, aber auch das zarte Leuchten am Horizont, wenn der Lärm nachlässt.
Angel Haze ist zierlich in der Gestalt, verfügt über ein einnehmendes, breites Lachen, das man aber nicht so oft zu sehen bekommt, da Angels Gesicht meist hinter dem Mikro und dem tief in die Stirn gezogenen Basecap verborgen bleibt. Trotz der körperlichen Zartheit strotzt Angel nur so vor Kraft. Die Wut und der Schmerz über die in der Vergangenheit erfahrenen Verletzungen (Haze wuchs in einer Pfingstgemeinschaft in Virginia auf und musste früh traumatische Erfahrungen mit körperlicher und sexueller Gewalt machen), suchen sich heute in Form von kraftvoll, wütend intonierten Rhymes ihren Weg nach außen.
Aber Haze brilliert auch in den ruhigeren Momenten,in den Songs, in denen Stimme und Stimmung fast zärtlich werden. Ein Abend mit Angel Haze ist ein Wechselbad der Gefühle, ein Tanz aus Beats und Rhymes, unwiderstehlich und viel zu schnell vorbei.

Angel Haze Postbahnhof 2Angel Haze Postbahnhof 3

Fotos:
Top (c) Dörte Heilewelt
Bottom (c) Gabi Rudolph