Wovenhand, 17.05.2014, Postbahnhof Berlin

Manchmal geht man in ein Konzert, ohne sich vorher bis in letzte Detail informiert zu haben, ohne sämtliche Alben Probe gehört zu haben, sondern weil man einfach Bock hat, sich überraschen zulassen. So kam ich zu Wovenhand am Samstagabend im Postbahnhof. Ein interessanter erster Eindruck auf der Veranstalterseite hat gereicht, um mein Interesse zu entfachen.

Vermutet man beim ersten Anblick des Sängers David Eugene Edwards amerikanischen Folk mit einem leichten Hang zur Musik der Uramerikaner, wird man beim Konzert direkt bei den ersten Tönen aus den Latschen gehauen. Zwar sind diese Einflüsse immer wieder zu hören, aber seine restlichen Bandmitglieder hat er wohl in der Hard Rock/Metal Ecke zusammengesucht. Die wurde nach dem siebten Album „The Laughing Stalk“ komplett ausgetauscht. So schlägt sein aktuelles achtes Album „Refractory Obdurate“ auch eine etwas andere Richtung ein und wird in der Presse als sein „heavy“ Album bezeichnet. Und das gilt auch für seine Konzerte. Seine christlich angehauchten Texte (und fast täglichen Zitate aus der Bibel auf Facebook) unterlegt er mit hartem Rock.

Sein Publikum im gut gefüllten Postbahnhof hatte Edwards direkt mit dem ersten Song „Hiss“ in Griff und ließ es bis zum letzten auch nicht mehr los. Mit Trippelschritten tänzelte er in seinen Cowboyboots über die Bühne, wenn er nicht in eins von seinen beiden Mikrophonen sang. Am Ende klatsche das Publikum noch minutenlang leider vergeblich für eine zweite Zugabe, allerdings hatte der Gitarrist ein paar Probleme mit seinen Effektpedalen und hätte fast nicht weitermachen können.

https://wovenhandmosaic.com/

Livefotos & Text: Dörte Heilewelt