The Twilight Sad, 15. April 2012, Magnet Club, Berlin

ssc_Twilight Sad Press Pic Hi-ResFast 10 Jahre Bandhistorie sind auf das Konto von The Twilight Sad mittlerweile zu verbuchen. Seit dem 6. Februar 2012 steht ihr dritter Longplayer “No One Can Ever Know” nun schon in den Läden. Und dieser steht den beiden Vorgängern in nichts nach, strotzt nur so vor Energie und kann sich erneut an einer stilistischen Weiterentwicklung erfreuen. Voller Emotionen und einer Dynamik, der man sich gerade bei ihren Liveauftritten nicht entziehen kann. Und genau davon konnte ich mich an diesem Sonntag im Berliner Magnet Club überzeugen.

Bereits die ersten Klänge des Intros gingen tief unter die Haut und überzogen meinen Körper mit einer Gänsehaut, die ich bis zum letzt gespielten Ton nicht wieder ablegen konnte. Sofort, mit Betreten der Bühne, erfüllte Sänger James Graham den ganzen Raum mit seiner Präsenz, gab sich der Musik mit vollem Enthusiasmus hin und übertrug eben genau diesen gekonnt auf die Zuschauer. Zu gerne ließen sich diese vom Bewegungsdrang des sympathischen Schotten anstecken und zu einer ebenso leidenschaftlichen Hingabe animieren. Dafür ernteten The Twilight Sad schließlich auch ihren wohl verdienten, tosenden Applaus. Sie präsentierten uns eine schön zusammen gestellte Setlist, die sich aus dem Repertoire ihrer bisherigen Veröffentlichungen zusammensetzte. Dabei fügten sich die Songs der neuen Platte hervorragend zwischen den altbekannten Tracks wie „The Wrong Car“ oder „I Became A Prostitute“ ein, und wurden von den Fans mit gleicher Euphorie angenommen. James war sich nicht einen Moment zu verlegen, mit dem Publikum zu kommunizieren. Dabei war es zuletzt wahrscheinlich nicht nur sein reizender Akzent, der jedem einzelnen in diesem Raum ein Lächeln ins Gesicht zauberte.

Die eher dunkel gehaltenen Lichtarragements verschmolzen mit der Musik zu einem ausgeklügelten Gesamtbild, und ließen schließlich alles um einen herum regelrecht vergessen. Nach etwas über einer Stunde wurde man zurück in die Realität geholt, noch etwas benommen von den Melodien und Ereignissen, die auf der Bühne vor sich gingen. Zurück blieb lediglich die Hoffnung, dass uns die sympathischen Schotten bald wieder beehren und uns mit ihrer Klangwelt verzaubern. Gespannt auf Folgeprojekte darf man in jedem Falle jetzt schon sein.