KASABIAN, 25.10.2014, Columbiahalle Berlin

Kasabian kamen, sahen und siegten. Bühne und Publikum wurden von Pulled Apart By Horses vorgewärmt und alles war bereit zum Explodieren, als der Main Act loslegte. Im Mittelpunkt standen Sänger und Gitarrist Sergio Pizzorno, der eins seiner üblichen weißen T-Shirts mit wechselnder Aufschrift (diesmal: Upholsterer) und seinen Trademark-Britpop-Haarschnitt trug, und Sänger Tom Meighan, der die Bühne mit Sonic Youth T-Shirt und 70er Sonnenbrille betrat. Das 90 Minuten langes Set voller Rock’n’Roll vom Feinsten begann mit dem Song „Bumblebee“ und war ein gelungener Auftakt in einen Abend, der alles aus den Fans in der Columbiahalle herausholte und an die Euphorie von Kasabian’s diesjährigen legendären Glastonbury-Auftritt erinnerte. Im Vergleich dazu war die Menge in Berlin mit 3000 Leute ja geradezu minimal, aber das hielt nicht davon ab eine mächtige Stadionatmosphäre zu schaffen. Wild ging es zu, in den Moshpits, auf dem Balkon und vor allem auf der Bühne. Die Band hatte sichtlich genau so viel Spaß wie ihre Fans, die aus allen Ecken Europas angereist zu sein schienen. Englische und polnische Flaggen wurden stolz in die Höhe gehalten und von der Band willkommen geheißen.

„Berlin, you are a fucking empire“ rief Sänger Tom Meighan der Menge entgegen. Das Imperium wurde gnadenlos erobert, der Boden hörte nicht auf zu beben.
Zusätzlich zu Drummer Ian Matthews und Bassist Chris Edwards wurden die Jungs aus Leicester (bzw. Les-tah) von Gitarrist Tim Carter und Gary Alesbrook an der Trompete begleitet. Das Set beinhaltete Hits wie „Shoot The Runner“ und „Eez-Eh“, aber Berlin durfte sich auch über einen noch nie zuvor live gespielten Song freuen: „Neon Noon“. Mit „Fire“ endete das erste Set und ließ die Halle den Song weitergrölen, bis die Briten wieder die Bühne betraten, um dann mit „Stevie“, „Vlad The Impaler“ und „LSF“ den grandiosen Abschluss hinlegten. „LSF“ war mit dem von Fatboy Slim gecoverten Intro von „Praise You“ ein absolutes Highlight. Die Fans sangen noch lange lautstark weiter, als die Band schon längst backstage verschwunden war. Berlin war diesen Abend das „fucking empire“ und Kasabian zweifellos die fucking Kings of Rock’n’Roll.

War dabei: Christina Heckmann

Fotos ©  Markus Werner

www.kasabian.co.uk