Juli – Mitten im Dezember

Juli1“Wir Waren in jedem Winkel und uns war kein Weg zu weit!“ begrüßten Juli nach den ersten 3 Songs ihr Publikum. Nach zweiwöchiger Tour gaben sie diese Woche ihre letztes Konzert für dieses Jahr im Berliner Astra. Lang ersehnt, wie das komplett gefüllte Kulturhaus bewies. “Fast 3 Jahre waren wir nicht mehr auf der Bühne, alte Säcke, gereift an Geist und Körper“ scherzte die sympathische Frontfrau.

“Geile Zeit“, “Du nimmst mir die Sicht“, “Zerrissen“, “Du lügst so schön“, “Regen&Meer“ sowie “Mit verbundenen Augen“ heizten dem anfangs noch etwas eingefrorenen Publikum nach und nach immer mehr ein. ‚‚Ich dachte heute Morgen ich spinne, sibirische Kälte! Wird euch schon wärmer?“ fragte Eva Briegel, und so langsam taute die gut gemischte Fangemeinde auch tatsächlich auf. Nach “Süchtig“ und “Jessica“ folgte ein Song über ihre neue Wahlheimat Berlin. ‚‚Wir haben lange Pause gemacht und ich habe in dieser Zeit ein Instrument gelernt: das Glockenspiel.“ grinste sie. “Dies ist ein Song über Berlin und heißt Paris. Ich bin hierher gekommen und stellte fest, alle anderen gehen, dann habe ich mich verliebt und dachte mir nur : dann bleibt doch alle weg!“

Zum Song „Wer von Euch“ wurden drei riesige, weiße Luftballons ins Publikum geworfen und typisch Eva, die es absolut versteht Juli2zu unterhalten, kam am Ende der Spruch: “Die sind ja noch gar nicht kaputt, hat den keiner von euch ein Messer dabei? Das ist doch das praktische an Berlin!“ Sie konnte sich selbst ein lautes Lachen nicht verkneifen. Mit “Perfekte Welle“, “Ein neuer Tag“ und “Dieses Leben“ sollte es dann so langsam zu Ende gehen. Aber auch nur ganz langsam, denn lange hielten es Juli nach ihrer Verabschiedung nicht aus und gaben als Zugabe mit “Elektrisches Gefühl“, “Wir Beide“ und “Eisenherz“, bei dem Eva selber mit zur Gitarre griff, noch einen drauf.

Und so endete ein sowohl musikalisch wunderschöner, als auch amüsanter Abend mit Juli, mitten im Dezember. Beim verlassen des Astras war plötzlich wieder tiefster Winter und es fing sogar an zu schneien, doch in Anbetracht Evas Bemühen, uns stetig einzuheizen und den Winter für kurze Zeit zu vergessen, nahm man dies wohl mit Humor. Auch bei eisigster Kälte nahm ich ein bisschen Juli mit nach draußen, denn diese haben schon lange einen festen Platz in meinem Herzen. Ich hoffe, man sieht sich ganz schnell wieder! Wer weiß, vielleicht ja schon im Sommer.

Fotos und Bericht: Lynn Lauterbach