Interview mit Dan Sartain

Dan Sartain ist zurück mit einem neuen Album und wehrt sich dabei noch immer davor irgendeiner Norm zu entsprechen. „Dudesblood“ bringt Eklektik, Punk, derben Bass wie auch seine ganz eigene Interpretation von The Knifes „Pass This On“ mit sich. Sartain sagt über das 10 Songs lange Werk, dass es das Beste seiner bisherigen Karriere sei. Wer noch überzeugt werden muss, sollte den Versuch wagen sich mithilfe dieses kleinen Interviews in den Mann mit dem Ironic Mustache und Tränentattoo ein bisschen mehr hineinzuversetzen.

War es für dich möglich deine Erwartungen, die du an dich selbst hattest, zu erfüllen?

Ich habe meine Erwartungen nicht nur erfüllt, ich konnte sie sogar übertreffen. Schon mit den Demoversionen war ich ziemlich zufrieden, aber als ich sie an DJ Bonebrake gab, meinem Drummer und Marimbaspieler für dieses Album, brachte er die Songs auf ein so hohes Level, welches ich nicht erwartet hatte zu erreichen.

Durch welche Phasen musstest du gehen als du an deinem neuen Album gearbeitet hast?

Phasen? Wie Pubertät? So habe ich noch nie darüber nachgedacht. Ich glaube, dass alles mit den Ideen beginnt. Diese werden dann durch die Finger übersetzt und kommen in einer bastardisierten Version, von dem, was man eigentlich von ihnen wollte, heraus. Ideen verändern sich ab dem Zeitpunkt, wenn sie unsere Finger und Münder verlassen. Manchmal sind sie so sogar besser als es sich unser Gehirn zuvor erdacht hat.

Wie beurteilst Du selbst Deine Arbeit?

Ich mag meine aktuellen Arbeiten immer am liebsten. Jedes mal wenn ich ein Album mache denke ich, es ist das Beste. Im Moment ist „Dudesblood“ das Beste, was ich bisher gemacht habe. Wenn ich meine nächste Platte mache werde ich das selbe denken.

Worin möchtest du dich als nächstes beweisen?

Ich fühle mich musikalisch ganz wohl mit mir, weil ich um meine Fähigkeiten und Schwächen weiß. Mein Herz schlägt für das Zimmerhandwerk. Für „Habitat For Humanity“ und andere humanitär ausgerichtete Programme arbeite ich oft ehrenamtlich. Ich möchte erschaffen und mich für etwas einsetzen, das wichtiger ist als ich selbst. Und ich bin bereit dafür mich mit der Welt zusammenzutun und sie von innen heraus zu verändern.

Was hast Du in den letzten Jahren über Dich gelernt?

Ich stehe nicht über dem Gesetzt und hoffensichtlich liebe ich Zimmerei. Ich bin ziemlich gut darin.

Wie bleibst du inspiriert?

Ein Musiker zu sein ist auch ein Fluch. Ich höre nie auf inspiriert zu sein. Beats, Melodien, potentielle Texte, Aufnahmetechniken… All das dreht sich rund um die Uhr in meinem Kopf herum.

Was hält dich von der Arbeit ab?

Haushaltsengpässe, Krankheit, legale Hürden, mentale Blockaden. Aber ich habe gelernt weniger zu hetzen und mehr zu entspannen. Gut oder schlecht, ich werde mit meiner Arbeit weitermachen. Auch wenn ich am Ende die einzige Person sein werde, die das Resultat mag. Doch hoffentlich wird es immer ein Publikum für meine Musik geben. Dabei handelt es sich aber um einen Luxus und nicht um ein Recht.

Wer würdest du gern für einen Tag lang sein?

Meine Katze Jarvis. Sie hat es nämlich besser als jeder Mensch, den ich kenne.

Dan Sartains Album „Dudesblood“ erscheint am 02. Mai 2014.

Interview: Hella Wittenberg