Hans Klok: „The New Houdini“

In den 90ern gehörte Hans Klok neben anderen Stars wie David Copperfield, auch international zu den großen Stars in der Magie-Branche. Nach längerer Pause ist der Holländer mit seiner neuen Show „The New Houdini“ wieder unterwegs. Er selbst sagt über sein aktuelles Programm: “Diese Show ist eine Hommage an den großen Illusions- und Entfesselungskünstler Harry Houdini. Houdini war der erste Illusionist, der mit seinen aufsehenerregenden Illusionen Lebensgefahr auf die Bühne brachte.“ Andere Pressestimmen sprechen von bester Unterhaltung und einer atemberaubenden Show, für die Klok 2014 bereits den Silbernen Clown beim Internationalen Zirkusfestival in Monte Carlo erhalten hat.
Aber was hält der Zuschauer von dem großen Hokuspokus? Ich würde sagen, dass der große Magier gefühlt etwas in die Jahre gekommen und merkbar schneller aus der Puste ist als früher, doch nach wie vor sorgt er dabei für gute Familienunterhaltung. Um den Grad der Unterhaltung für sich definieren zu können muss man das Publikum vermutlich in zwei Gruppen unterteilen, und sich selbst dabei für eine Seite entscheiden: Leute, die einfach fasziniert sind vom vermeintlichen Zauber, den Illusionen und Stunts und die Zweifler, die hinter den Trick kommen wollen. Ich gehöre eindeutig zur zweiten Sorte und dachte während der Show häufiger, ach, da ist doch ein doppelter Boden oder ähnliches im Spiel. Nicht zuletzt durch die TV Show „Die Tricks der größten Zauberer“, die Ender der 90er Jahre einen Blick hinter die Kulissen der Magier gewährte und Tricks entlarvte, meint man einiges schon zu kennen.
Aber Hans Klok ist bei dieser Tour nicht allein unterwegs, er wird von einer Gruppe Artisten sowie Show Assistenten und Assistentinnen unterstützt. Diese helfen ihm nicht nur bei seinen Tricks, sondern treten in den Verschnaufpausen von Klok, in denen er sich im Laufe der Show Sage und Schreibe zehn Mal umzieht, mit kleinen Tanz- und Varieté-Nummern als Lückenfüller auf. Auch die Artisten bereichern die Show mit Abwechslung; eine Schlangenfrau die ihren Körper unglaublich verbiegt, eine Seiltänzerin, zwei wahnsinnig schnelle Verkleidungskünstler, sowie eine Hoola Hoop Artistin sind mit an Bord.
Doch kommen wir zu den Nummern von Hans Klok selbst. In der Tat erfindet er mit seiner Show das Rad nicht neu. Viele Nummern sind Klassiker, die man mindestens schon einmal im TV oder Zirkus gesehen hat. Die Frau die zersägt wird, oder die Frau, die in einer Kiste steht und deren Einzelteile dann verschoben werden, dürften vielen Zuschauen bekannt vorkommen. Viele Tricks erfordern eine enorme Schnelligkeit und man fragt sich schon das ein oder andere Mal, wie das nun funktioniert haben mag. Auch Stunts wie eine Entfesselungsnummer namens „Kralle des Todes“, wobei sich Kolk kopfüberhängend aus einer Zwangsjacke befreien muss, um den Fängen einer vermeintlich tödlichen Falle zu entkommen, wirken wirklich spektakulär. Die Musik erzeugt ununterbrochen Spannung und die kurzen Glitzerfummel der Damen, sowie die Paillettenwesten der Assistenten und Hans Klok selbst, lenken den Zuschauer gut ab.
Alles in allem liefert der Holländer, der bei seinen Moderationen immer wieder ins Englische verfällt, was viele Omis und Opis, die Weihnachten mit mir im Publikum saßen, nicht verstanden haben dürften, eine gute Show ab. Magie ist und bleibt mit ihren großen Gesten und dem ganz großen Getöse einfach eine Geschmacksfrage. Wer Illusionen leicht verfällt, sich gern verzaubern lässt und das Kind in sich beeindrucken möchte, ist bei Hans Klok sicher gut aufgehoben.

War dabei: Samira Szago