Gesehen: „My Week With Marilyn“ von Simon Curtis

Der belebende Blick einer Ikone

myweekwithmarilynAm 5. August 2012 wird sich der 50. Todestag von Marilyn Monroe jähren. Doch nicht nur an diesem Tag möchte man dieser besonderen Frau gedenken. Colin Clark tat dies auf seine ganz eigene Art und Weise. In „My Week With Marilyn“ berichtete er über seine Erlebnisse bei einem Filmdreh mit der Hollywood-Ikone. Mithilfe seines Romans und der makellosen Darstellung von Hauptakteurin Michelle Williams („Blue Valentine“) wird Marilyn Monroe auf der Leinwand nun noch einmal auf’s Romantischste wiederbelebt.

Colin Clark (Eddie Redmayne, „Das gelbe Segel“) ist ein junger Mann aus einem privilegierten Haushalt. Ein jeder in seiner Familie hat es zu Ruhm und Ehre gebracht. Nur der 23-jährige ist das schwarze Schaf in der Runde. Denn alles, was er möchte, ist im Filmbusiness Fuß zu fassen. Trotz des Augenrollens seiner Familie versucht er mit viel Hartnäckigkeit eine Anstellung beim Film zu bekommen. Im Sommer 1956 soll sein Traum auch endlich Realität werden und er wird zum 3. Assistent am Set von „Der Prinz und die Tänzerin“ ernannt. Für dieses Stück unter der Regie von Sir Laurence Olivier (Kenneth Branagh, „Operation Walküre – Das Stauffenberg-Attentat“) kommt Marilyn Monroe (Michelle Williams) höchstpersönlich nach London, um die Hauptrolle in der leichten Komödie einzunehmen. Colin kann sein Glück kaum fassen: sein erster Job und dann auch noch mit der Frau, von der er sich einfach alles im Kino angeschaut hat. Die schöne Blondine möchte gleichzeitig die Zeit in Großbritannien für Flitterwochen mit ihrem Ehemann, dem Autor Arthur Miller (Dougray Scott, „Mission: Impossible II“), nutzen. Jedoch scheinen bei den Dreharbeiten wie auch privat die Fetzen zwischen dem Regisseur bzw. Ko-Darsteller und seiner Protagonistin zu fliegen. Es bricht das Chaos aus. Da helfen auf lange Sicht auch nicht die Schlichtungsversuche der Schauspielerin Sybil Thorndike (Judi Dench, „The Best Exotic Marigold Hotel“). Schon bald muss sich Colin entscheiden auf welcher Seite er steht. Obwohl er sich seit einiger Zeit mit der Kostüm-Assistentin Lucy (Emma Watson, „Harry Potter“) trifft, steht für ihn fest, dass er frenetisch für Marilyn einstehen wird. Diese dankt es ihm mit einer Woche, in welcher er ihre volle Aufmerksamkeit genießt und die Zeit beim Film für ihn einfach unvergesslich werden lässt.

Das 99 Minuten Werk entstand unter der Regie des Engländers Simon Curtis und stellt sein Spielfilmdebüt dar. Es wird dabei ein sehr persönlicher Einblick in das Leben von der großen Marilyn Monroe ermöglicht. In Momente voller Unsicherheit, Manie, Depression, Schock, Schönheit und gleichzeitiger Unerträglichkeit.myweekwithmarilyn_2

„Colin hatte wirklich eine spannungsvolle, erotisch aufgeladene Woche mit der berühmtesten Frau der Welt auf dem Höhepunkt ihres Ruhmes verbracht. Und ich glaubte meinem eigenen Glück nicht, dass ich dafür die Rechte bekam.“ (Simon Curtis)

Die Hauptrolle nimmt Michelle Williams ein, die selbstredend in Kindertagen ein Poster der Monroe in ihrem Zimmer zu hängen hatte, und spielt damit die Rolle ihres Lebens. Ihre Mimik, Gestik und sogar die Stimmlage liefern das benötigte Gesamtpaket – die 31-jährige forderte sich ganz ohne Playback und Bodydoubles zu Höchstleistungen heraus und macht die unwahrscheinliche Geschichte damit umso romantischer. Neben ihr verblassen sämtliche Nebencharaktere (oder ihnen wird oftmals nicht genügend Zeit eingeräumt) und so zeigt sich „My Week With Marilyn“ im Endeffekt als die in Perfektion formulierte Hommage von Michelle Williams an die Hollywood-Ikone Marilyn Monroe.

Kinostart: 19. April 2012

Gesehen von: Hella Wittenberg