Gesehen: „22 Jump Street“ von Phil Lord und Christopher Miller

Nach der Schule kommt nun das Uni-Leben samt seiner herrlich ausgelassenen Saufgelage, Liebeleien und Verbindungsparties. Wer sollte da noch an die eigentliche Arbeit denken?

Sie sind bereits zweimal durch die Schul-Hölle gegangen. Jetzt folgt für die Undercover-Agenten Jenko (Channing Tatum, „Magic Mike“) und Schmidt (Jonah Hill, „Das ist das Ende“) der nächste logische Schritt: sie müssen die Uni-Bank drücken und auf diese Weise herausfinden, wer dort eine neue, lebensgefährliche Droge unter die Studenten bringt. Doch der Fall wird schnell zur Nebensache als Jenko sich dem Football-Team anschließt und auf seinen Seelenverwandten Zook (Wyatt Russell, „Immer Ärger mit 40“) trifft, während Schmidt durch die hübsche Maya (Amber Stevens, „The Amazing Spider-Man“) einen Draht zur Kunstszene der Universität findet. Aufgrund ihrer frisch entdeckten Leidenschaften spalten sich gleichzeitig die Wege der Männer auf. Und ebenso wie eine schnelle Auflösung des Falles bezweifelt werden kann, steht mit einem Mal auch die Freundschaft der zwei Polizisten auf der Kippe.

Die Regisseure Phil Lord und Christopher Miller („Lego“) haben sich getraut. Zu dem überraschend dauerlustigen „21 Jump Street“, aus dem Jahr 2012, haben sie in kürzester Zeit einen Nachfolger zusammengebastelt. Und dieser ist tatsächlich nicht minder spaßig anzuschauen. Die Nummer Sicher haben die zwei schön beiseite gelegt und auf neue Charaktere (wie zum Beispiel Jillian Bell, „Brautalarm“, als neurotische WG-Kumpanin von Schmidts neuer Flamme Maya), neuartige Konstellationen und das Ausbauen von Channing Tatums aka Jenkos geistiger Beschränktheit gesetzt. Sollte dieses 112-minütige Feuerwerk den Betrachter kalt lassen, so sei der Abspann der Action-Komödie ans Herz gelegt, der noch einmal ganz neue Humor-Maßstäbe klar macht. „22 Jump Street“ weiß um sein eigenes Parodie-Dasein und steckt auch gerne den Finger etwas tiefer in diese Klischee-Wunde. Somit ist Phil Lords und Christopher Millers Werk das Wunder gelungen ein absolut funktionierendes (wenn auch nicht immer in Bezug auf die kriminellen Machenschaften der Handlung) Sequel auf die Beine zu stellen, welches Neu-Gucker und Wiederholungstäter glücklich machen sollte. Damit reiht sich „22 Jump Street“ ein in die glänzenden Fortsetzungen des Jahres, neben „Drachenzähmen leicht gemacht 2“ und „Planet der Affen: Revolution“.

Kinostart: 31. Juli 2014

Gesehen von: Hella Wittenberg