Gehört: SoKo „I Thought I Was An Alien“

SOKO AlbumcoverLetzte Woche war es soweit, die junge und überaus talentierte Singer/Songwriterin SoKo aus Frankreich brachte ihr Debütalbum „I Thought I Was An Alien“ auf den Markt. Mit dem Song „I’ll Kill Her“ hat sie sich schon 2007 zu Wort gemeldet und Aufmerksamkeit erregt. So wurde der Song auch von Stella McCartney auf der Paris Fashion Week für ihre Show verwendet.

Daraufhin folgten Jahre der Arbeit, nicht nur in Sachen Musik, auch was ihre eigenes Leben, allem voran die Liebe, angeht. Wer gerade Liebeskummer hat, dem wird es nach diesem Album vielleicht nicht gerade besser gehen, denn es holt einiges hoch. Aber man fühlt sich mit seinen wirren Gefühlen und Gedanken nicht allein, denn SoKo lässt alles raus was es diesbezüglich zu sagen gibt und das ist auch gut so. Es geht um Schmerz, das Alleinsein, Wut, Leere und Hilflosigkeit. Ihre Musik macht sie zu einem Seelenfreund, denn sie spricht in wundervollen, oft auch selbstironischen und frechen Texten aus, was wir oft nur denken, fühlen und viel zu oft durchleben. Ein gutes Beispiel dafür ist der Song „How Are You“. Wer hat es nicht schon durchlebt, wenn die Frage gestellt wird: How are you? „Oh it is too hard to look at you and smile. And just reply I am fine.“

Egal ob nur mit ihrer Gitarre oder mit einem ganzen Orchester, ihr Gesang wirkt immer ganz eigen und genau das macht dieses Album SOKO_1auch so hörenswert. Das beweist wohl auch warum in der Vergangenheit in Großbritannien, Skandinavien und auch Australien ihre Auftritte ausverkauft waren und sie schon als Support von Pete Doherty, Kate Nash, Nouvelle Vague oder M.I.A. auftrat. Und nicht nur musikalisch, auch schauspielerisch beweist sie ihr ganzes Talent und hat schon in diversen französischen Filmen und Serien mitgewirkt. So wurde sie im Jahre 2010 sogar für einen César Award nominiert.

Auch wenn ihre Musik eher ruhig ist, hält sie sich nicht an Rhythmen, es gibt keine klassische Ballade oder Herzschmerzgeheule, nur SoKo und ihre eigenwilligen Melodien, wie das Stück „First Love Never Die“ beweist. Stéphanie Sokolinski gehört definitiv zu den jungen Musikerinnen, die aufgrund ihres ganz eigenen Stils eine Bereicherung in unserer oft so lauten und wilden Musikwelt darstellen und gehört werden sollten. Ihre unverwechselbare Stimme und ihr nicht ganz akzentfries Englisch tragen ihr übriges dazu bei und vollenden das Album fernab vom Mainstream.

Gehört von: Lynn Lauterbach