Gehört: Shoes And Socks Off – „Don’t Blame Yourself, It’s In Your Blood“

Sommer und Shoes And Socks Off….

ShoesandSocksoff….ist das, was man am liebsten machen möchte. Shoes And Socks Off heißt auch das Soloprojekt von Tobias Hayes (Meet Me In St. Louis, Shield Your Eyes), und er macht nicht unbedingt Gute-Laune-Sommermusik, die vor Leichtigkeit nur so strotzt – eher das Gegenteil ist der Fall. Hayes ist Singer/Songwriter und das Boxset „Don’t Blame Yourself, It’s In Your Blood“ beinhaltet seine ersten drei CDs „The Muddy Banks Of Melitzer“ (2008), „Hand Reared Suburban Piglet“ (2009) und „Where The Skyline Is Fortified By Windows And Doors“ (2009) sowie einen Haufen Bonus Material in Form von Demos, Videos und Songtexten.

Ich habe Tobias Hayes vor wenigen Monaten durch seine kostenlose EP „Piepton“ gefunden, die mir ein Freund empfohlen hat. Er covert darauf jeweils einen Songs von PJ Harvey, Nirvana, Eels, Radiohead, Smashing Pumpkins und Pixies. Die Songs klingen sehr rau, überwiegen spielt er sie alleine mit seiner Gitarre und singt dazu.

Sein erstes Soloalbum „The Muddy Banks Of Melitzer“ hat Hayes an einem Nachmittag in seinem Schlafzimmer aufgenommen. Später nahm er dieselben Songs noch einmal mit einer Band auf und  veröffentlichte sie als „Hand Reared Suburban Piglet“ wieder. Mit oder ohne Band hört sich der Sound von Hayes eher rau an und ist angesiedelt irgendwo zwischen Rock und Blues. Einzigartig wird alles durch Hayes‘ leicht kratzige Stimme, die zwar mitunter etwas gelangweilt klingt, aber ebenso eindringlich ist.

Der Unterschied zwischen Hayes solo und mit Band liegt nicht nur in der Anzahl der Instrumente und der Vielfältigkeit, sondern in den Melodien, die er damit erschafft. Zum Beispiel bei „The Hammerhead“ aus dem dritten Album: Hayes spielt hier ein Optigan, das sich ein wenig wie eine alte Drehorgel anhört oder zumindest etwas, das vor langer Zeit auf einem Jahrmarkt gespielt wurde. „Smash And Grab“ vom gleichen Album kommt hingegen nur mit einem Banjo aus. Ob der Song sich eher positiv oder negativ  anhört, das ist Auslegungssache. Immer geht es darum, mit jemanden durch ein Fenster zu verschwinden – ob nun aus Liebe oder  es sich doch eher um eine Entführung handelt, weiß man nicht. Die Texte von Hayes sind nicht unbedingt direkt zu verstehen. Man kann sie auch kurz als „food for thought“ bezeichnen.

Alle drei Alben sind auf ihre Weise faszinierend. Es dauert recht lange, sich in alles hineinzuhören und alles Bonius-Material durchzusehen, zu lesen und zu hören.

Anfang August erscheint das nächste Album „Robin Hood Waiter Champion Have-Not“ beim britischen Label Big Scary Monsters. Als Vorgeschmack auf das Album gibt es für jeden der 10 Songs ein Video. Mein Favorit unter den ganzen Videos ist das Video zum zweiten Song “Smithereens“. Eine Warnung vorweg: Männer, die an ihren Bärten sehr hängen,sollten das Video vielleicht nicht ansehen:

https://shoesandsocksoff.blogspot.com/

https://www.bsmrocks.com/

Gehört von: Dörte Heilewelt