Gehört: „June“ von Julia Marcell

JuliaMarcell_Photo_1smAm 30. September brachte die polnische Singer/Songwriterin  und heutige Wahl-Berlinerin Julia Marcell ihr zweites Album „June“ heraus. Schon vor Jahren hatte ich Songs wie „Dancer“ und „Night Of The Living Dead“ in meiner YouTube-Favoriten-Liste gespeichert und obwohl ich ihre Musik sehr mochte, geriet sie etwas in Vergessenheit. Zu Unrecht!

Ihr erstes Album „It Might Like You“ brachte sie 2008 mit Hilfe ihrer Fans und Crowdfunding zustande. Damals schon bezeichnete sie ihre Musikrichtung als “Classical Punk“ – Klassik wegen der Absicht, die da hinter steht und Punk wegen ihrer Umsetzung. Sie schuf ein unbefangenes Werk, frei von Zwängen und Perfektionswahn. An ihrer Seite stand Moses Schneider, der auch schon die Beatsteaks und Tocotronic erfolgreich produzierte. Und auch drei Jahre später war er wieder mit von der Partie und das Ergebnis ist, wie schon das Debütalbum, voll von Rhythmus, Experimentierfreudigkeit und wundervollen Klängen.

Ich musste das Album mehrmals hören, bis mir der gesamte Umfang dieser wirklich gelungenen und breit gefächerten Instrumentalisierung bewusst wurde. Und ich denke, genau das macht Julias Musik auch aus, je öfter man hinhört, desto mehr wird man dafür belohnt! Während in ihrem Erstlings-Werk noch eher das Piano im Vordergrund steht, überrascht sie diesmal mit vielseitigen Drums-Arrangements. Was auch immer in ihre Stücke einfließt, egal ob Streicher, Klavier oder Schlagzeug, es passt, ist stimmig und wird von einer ausdrucksstarken Stimme vollendet.

Gehört von: Lynn Lauterbach

Julia Marcell Live:

12.10. – New Fall Festival, Robert Schumann Saal, Düsseldorf

https://www.juliamarcell.com