Gehört: Robbie Williams „The Heavy Entertainment Show“

robbie-williams-the-heavy-entertainment-showWas haben Robbie Williams und Elvis Presley gemeinsam? Beiden ist es bisher als einzige Künstler gelungen, elf Nummer-Eins-Alben in Folge in Großbritannien zu veröffentlichen. Das letzte Album des noch lebenden der beiden Mega-Stars liegt inzwischen drei Jahre zurück und da dachte sich Robbie Williams vermutlich, dass es doch langsam wieder Zeit wird für etwas Neues und voila: „The Heavy Entertainment Show“ ist da! Das was wir da zu hören bekommen klingt aber eher nach einer Findungsphase des Superstars als nach dem altbekannten Ex-Boy-Band Mitglied, das wir kennen. Diese Mal tischt uns Robbie Williams eine Mischung aus Big-Band-Sounds, Electro-Elementen und Schnulzsongs auf.
Mit „The Heavy Entertainment Show“ steigt der Brite mit ordentlich Big-Band-Sound in sein neues Album ein. Der Song geht in die Richtung des Albums „Take The Crown“, welches uns unter anderem Nummern wie „Candy“ beschert hat. Auch wenn „Party Like A Russian“ ganz witzig ist und gute Laune macht, schaut man sich das Video an hat man das Gefühl, dass da etwas sehr, sehr falsch ist und dann plötzlich geht einem ein Licht auf: Robbie Williams im Gangster-Look mit offenem Hoodie und Goldkettchen? Das funktioniert einfach nicht.
Dann wäre da noch das etwas verstörende Lied „Motherfucker“. Sanfte Gitarrenklänge und Lyrics die von den alten Zeiten erzählen passen nicht ganz zu dem Namen des Songs. Hat man aber nach ein paar Songs des Albums Lust mal wieder etwas klassischen Robbie Williams zu hören, dann ist der Titel „Marry Me“ geeignet. Sanft, liebevoll und romantisch bis zum Umfallen. So wie man das kennt und liebt. Auch „David’s Song“ ist von all dem geprägt und eines der schönsten Lieder des Albums.
Was sich über „Hotel Crazy“ sagen lässt ist kurz und knapp einfach nur: der Titel passt. Eine Big-Band Nummer bei der die gute Laune fehlt und die etwas träge ist und die von einer aggressiv klingenden Dame eröffnet wird? Wohl nicht jedermanns Geschmack.
Insgesamt lässt sich über das Album sagen, dass ein paar interessante Ansätze dabei sind, aber es doch weit entfernt ist von den All-Time-Favorites wie „Feel“, „Angle“ oder „Let Me Entertain You“. Das Ganze wirkt eher wie ein bemühter Versuch, durch neue Klänge an den alten Erfolg anknüpfen zu wollen.

VÖ: Bereits erschienen

Gehört von: Jara Dressler